Verstörende Realität

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karina keks Avatar

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Dieses Buch von Dmitry Glukhovsky hat mich etwas verstört zurück gelassen. Es geht um Ilja, der nach 7 Jahren Gefängnis nach Hause kommt. Doch alles ist anders. Seine einzige Bezugsperson, nämlich seine Mutter, ist kurz zuvor gestorben. Seine Freundin hat ihn schon lange verlassen. Aus Rache sucht Ilja den Mann, der ihm damals Drogen untergeschoben hat auf und begeht einen Mord. Momentan hat man mit dem jungen Kerl Mitleid, da ihm das Leben so übel kommt. Jedoch wirklich sympathisch ist die Hauptperson nicht.
Die Geschichte nimmt Fahrt auf, da sich Ilja in ein anderes Leben, das Leben seindes Feindes sozusagen, völlig verstrickt. Er nimmt das Smartphone des Getöteten an sich und lebt fast wie aus Versehen dieses Leben mit Textnachrichten und Bildern weiter. Mich hat ehrlich erschreckt, wie einfach das anscheinend ist: anderen vorzugaukeln dass man dieser Mensch des Handys ist, obwohl es so nicht ist.
Der Schreibstil ist sehr düster, eine Melancholie sondergleichen zieht sich durch den ganzen Roman. Seit diesem Buch stell ich mir so Russland vor: hoffnungslos und korrupt. Vielleicht sollte ich mich jetzt auf die Suche nach dem fröhlichen lebenslustigen Russland machen.