»Was für eine Frau wärst du, wenn du nicht wüsstest, was für eine Frau du sein solltest?«
Ich durfte »That Girl« von Gabriella Santos de Lima als Rezensionsexemplar lesen. Es war weniger das Dating-Thema, das mich neugierig gemacht hat, sondern vielmehr das Wissen, dass es wieder um Frauen gehen würde, um die Kollision zwischen Selbst- und Fremdbild, um schmerzhafte, aber notwendige Wahrheiten.
»That Girl« wirbt damit, kein Liebesroman zu sein. Es geht um Tess, die von einer Routine zur nächsten Springt, weil #selfcare doch das A und O ist, um glücklich zu sein. Sie hat ein Buch über Dating geschrieben, predigt Selbstliebe und wird von ihren Followern für ihre Authentizität gefeiert. Dann trifft sie Leo, der sie unverhofft aus der sorgsam einstudierten Rolle fallen lässt ...
Und Tatsache: Das ist keine Liebesgeschichte. Zumindest keine, bei der ein Mann als Hauptgewinn gehandelt wird. Die Männer sind hier in Sachen Liebe eher der Sidekick, obwohl sie doch alles zu lenken scheinen; obwohl sie Thema Nummer eins sind, egal ob in Gesprächen oder jahrelanger Funkstille. Es geht um Freundschaft und gute Ratschläge, um Vergleiche und warum die unter Frauen eigentlich niemandem etwas bringen außer denen, die uns weismachen wollen, wir dürften nur nicht zu unbequem sein. Nur nicht zu laut. Nicht zu direkt. Ein bisschen edgy ist cool, »Mit dir ist es anders«, aber bitte lass dich trotzdem rumkriegen.
Das ist alles kein Neuland. Seltsamerweise ist es zwar obligatorisch, feministische Romane wie diesen abzufeiern, beifällig zu nicken, die Seiten mit Klebezetteln zu tapezieren - aber im echten Leben werden dann doch gern die Ellenbogen ausgeklappt. Die Köpfe gesenkt. Die Stimmen ein paar Nuancen leiser eingestellt. Gelächelt, selbst - oder vor allem dann, wenn es gar nichts zu lächeln gibt.
Ich wünsche mir eine Welt, in der wir uns nicht in vorauseilendem Gehorsam selbst geringschätzen. In der »schwierige« Buchpassagen nicht gut gemeint gestrichen werden. In der wütende Frauen nicht »hysterisch« sind. In der Freundinnen ihren Schmerz teilen, statt ihn aufzurechnen.
Und ich bin dankbar, dass Geschichten wie diese dazu inspirieren.
»That Girl« wirbt damit, kein Liebesroman zu sein. Es geht um Tess, die von einer Routine zur nächsten Springt, weil #selfcare doch das A und O ist, um glücklich zu sein. Sie hat ein Buch über Dating geschrieben, predigt Selbstliebe und wird von ihren Followern für ihre Authentizität gefeiert. Dann trifft sie Leo, der sie unverhofft aus der sorgsam einstudierten Rolle fallen lässt ...
Und Tatsache: Das ist keine Liebesgeschichte. Zumindest keine, bei der ein Mann als Hauptgewinn gehandelt wird. Die Männer sind hier in Sachen Liebe eher der Sidekick, obwohl sie doch alles zu lenken scheinen; obwohl sie Thema Nummer eins sind, egal ob in Gesprächen oder jahrelanger Funkstille. Es geht um Freundschaft und gute Ratschläge, um Vergleiche und warum die unter Frauen eigentlich niemandem etwas bringen außer denen, die uns weismachen wollen, wir dürften nur nicht zu unbequem sein. Nur nicht zu laut. Nicht zu direkt. Ein bisschen edgy ist cool, »Mit dir ist es anders«, aber bitte lass dich trotzdem rumkriegen.
Das ist alles kein Neuland. Seltsamerweise ist es zwar obligatorisch, feministische Romane wie diesen abzufeiern, beifällig zu nicken, die Seiten mit Klebezetteln zu tapezieren - aber im echten Leben werden dann doch gern die Ellenbogen ausgeklappt. Die Köpfe gesenkt. Die Stimmen ein paar Nuancen leiser eingestellt. Gelächelt, selbst - oder vor allem dann, wenn es gar nichts zu lächeln gibt.
Ich wünsche mir eine Welt, in der wir uns nicht in vorauseilendem Gehorsam selbst geringschätzen. In der »schwierige« Buchpassagen nicht gut gemeint gestrichen werden. In der wütende Frauen nicht »hysterisch« sind. In der Freundinnen ihren Schmerz teilen, statt ihn aufzurechnen.
Und ich bin dankbar, dass Geschichten wie diese dazu inspirieren.