Ein ganz großes Ding!

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delizzy Avatar

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Die Geschichte beginnt rasant und fesselte mich von der ersten Seite an.
Die junge, sehr internetaffine April May entdeckt nach einer Nachtschicht in ihrer Agentur in New York City eine sonderbare Skulptur und filmt sie.
Das Video geht viral und löst eine Kettenreaktion aus, denn weltweit tauchen gleichzeitig identische Skulpturen auf, die ihren Ursprung nicht auf der Erde zu haben scheinen.
April, die unfreiwillig über Nacht zur Berühmtheit avanciert, sieht sich mit einer Flut an Fragen und dem plötzlichen Interesse der Medien und bald auch der Regierung konfrontiert.
Sie begibt sich auf eine gefährliche Suche nach Antworten und gerät dabei in das Visier von Verschwörungstheoretikern und fanatischen Gruppen.
Durch einige für mich nicht immer nachzuvollziehende Entscheidungen taucht April immer tiefer in die Geheimnisse hinter den Skulpturen ein und gerät dadurch immer mehr in einen Strudel aus Ereignissen, den sie nicht mehr zu steuern vermag.

"The April Story" ist für mich nicht nur ein spannender Science-Fiction-Thriller, sondern wirft auch wichtige gesellschaftskritische Fragen zu den Themen Social Media, Berühmtheit und dem Einfluss von Technologie auf unser Leben auf.
Der Autor, Hank Green, beleuchtet Themen wie die Macht der sozialen Medien, die Gefahren von Verschwörungstheorien und den Umgang mit dem Unbekannten.
Er zeigt auf, wie schnell Angst und Misstrauen in einer Welt voller Informationen und Desinformationen grassieren können und ich habe mir beim Lesen oft gedacht, dass dies oder jenes genau so kommen würde, wäre die Geschichte real.

April ist eine vielschichtige und authentische Protagonistin, mit der man schnell mitfiebert. Sie ist intelligent, mutig und entschlossen, die Wahrheit hinter den Skulpturen zu finden. Gleichzeitig kämpft sie mit den Herausforderungen des plötzlichen Ruhms und den Zweifeln an sich selbst, was sie nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen läßt, aber die Gründe dafür sind immer so erklärt, dass man sie nachvollziehen kann.

Ein ganz anderes Buch, das mich durch seinen lockeren, modernen Schreibstil sofort in die Geschichte eintauchen ließ und durchweg unterhaltsam und auch humorvoll geschrieben ist. Die Figuren sind gut angelegt, wirken lebendig und nahbar und durch die Erzählung in der Ich-Perspektive fühlt man sich der Heldin der Story sehr nahe. Es hat Spass gemacht, Aprils Gedankengänge zu begleiten und ihre Sicht der Dinge zu verstehen.
Manchmal wollte ich April packen und schütteln und ihr zurufen, etwas Geplantes bitte nicht zu tun, aber im Endeffekt macht das auch die Geschichte aus.
Das Ende hat mich sehr überrascht und ich hätte mir gewünscht, mehr über die Gründe dieses Finales zu erfahren, aber es könnte durchaus den Weg für einen zweiten Teil bereiten.

Fazit: "The April Story" ist ein spannender und unterhaltsamer Roman, der nicht nur Science-Fiction-Fans begeistern wird. Mit seinen relevanten gesellschaftskritischen Themen und seiner sympathischen Protagonistin ist er ein Must-Read für alle, die sich für die Macht der sozialen Medien, die Gefahren von Verschwörungstheorien und die Zukunft der Menschheit interessieren.