Second Chance trifft auf Musik und Selbstfindung

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Max liebt die Ruhe, Riley den Ansturm an Fans und Gefühlen – auch wenn Gegensätze sich anziehen, haben sie in der Vergangenheit zur Entzweiung geführt. In „The Breakup Tour“ folgt man zwei Protagonisten, die erwachsen geworden sind und versuchen zu ergründen, ob aus der viele Jahre überdauernden Sehnsucht noch einmal Liebe entstehen kann.

Nach einem starken Einstieg hatte das Buch dann so ca. im (ich schätze) zweiten Viertel eine unnötige Länge, die für mich ermüdend war. Ich kann verstehen, weshalb sich die Autoren hier auf Max und seinen Zwiespalt konzentrieren wollten, aber seine ständigen inneren Monologe wurden nach einer Weile recht repetitiv.

Die Stärke der Autoren lag in deren guten Charakterarbeit. Sie konnten die Gefühle der Protagonisten unglaublich gut vermitteln und haben sich intensiv mit den Gedankengängen, Ängsten und Problemen von Max und Riley auseinandergesetzt. Max ist relativ ruhig und unaufgeregt, Riley hingegen ein ständiger Quell der Inspiration, aber total sprunghaft und mit einer stark verinnerlichten Unsicherheit. Es war sehr interessant, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Unterschiede wieder annäherten und dabei auch sich selbst besser kennenlernen. V.a. die sehr realen „Allerwelts-“ Probleme (Wo will ich hin? Was will ich vom Leben?) lassen eine gewisse Verbundenheit mit den Charakteren verspüren.

Ein großer Teil des Buches spielt während der Breakup Tour, die Musik kommt natürlich nicht zu kurz. Es werden viele Auftritte beschrieben, dabei ging es aber primär darum, wie Riley und Max während des Songs aufeinander reagieren. Auch einige Songtexte wurden in die Geschichte eingestreut. Wer sich aber große Dramatik oder einen näheren Bezug zu Rileys Fangemeinde erhofft, wird aber enttäuscht werden. „The Breakup Tour“ spielt leise Töne, baut die Beziehung der Protagonisten zueinander buchstäblich Note um Note wieder auf und war für mich – trotz der Längen – am Ende ein Grund, weshalb mir die Liebesgeschichte der beiden so gut im Gedächtnis geblieben ist.

Je länger ich über die Geschichte nachdenke, desto mehr gefällt mir die Umsetzung, sodass ich beschlossen habe, aus den ursprünglichen 3,5 nun doch 4 Sterne zu machen.