Kleine Inseln im Alltag

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misspider Avatar

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Zum ersten Mal habe ich Matt Haig vor über 10 Jahren entdeckt, damals mit seinem Vampirroman über die Familie Radley. Seitdem verfolge ich sein Schaffen und lese regelmässig und gerne seine neuen Werke, z.B. die Weihnachtsromane. "The Comfort Book" ist das erste Sachbuch (oder besser gesagt: kein fiktiver Roman) das Autors, das mir ins Auge fällt, und alleine das Vorwort, wie man das Buch lesen (oder auch nicht) kann, hat mich sofort angesprochen. Hier will niemand belehren, bekehren oder urteilen, sondern einfach nur seine eigene Erfahrung und seine eigenen kleinen Helferlein weitergeben, um anderen Menschen Trost und Inspiration zu geben. Daher sind manche Kapitel sehr persönlich, enthalten aber immer auch einen Aspekt, den man auf das eigene Leben übertragen kann. Wobei mir wieder das Vorwort einfällt: bei einigen Seiten, z.B. das Verlaufen im Wald oder die Liederliste - hätte ich am liebsten sofort zum Stift gegriffen und mein eigenes Erlebnis bzw. meine eigenen Lieder daneben geschrieben. Ich verstehe das Buch als Anschubs, das eigene Leben neu zu betrachten und möglicherweise zu verbessern, zumindest aber erst einmal Trost zu finden, wenn man ihn nötig hat. Ich kann mir sehr gut vorstellen, auch später immer wieder in dem Buch zu verweilen, wenn ich eine kleine Auszeit, einen kleinen "Hafen" brauche, in den ich mich zurückziehen kann. Ein schöner und tröstlicher Begleiter in allen Lebenslagen, den ich mir als guten lebenslangen Freund vorstellen kann, der immer da ist wenn man ihn braucht.