Spannendes Setting

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Worum geht’s?
Für Dr. Kate North ist der mehrmonatige Aufenthalt mitten im unbarmherzigen Winter der Antarktis genau das Richtige, um ihr altes Leben und all ihre Probleme hinter sich zu lassen. Als in ihr dann jedoch der Verdacht wächst, dass der Tod ihres Vorgängers kein so tragischer Unfall war, wie zunächst angenommen, bringt sie nicht nur sich in Lebensgefahr – denn unter den übrigen Crewmitgliedern befindet sich ein Mörder, der durch Kates Ermittlungen zunehmend aufgeschreckt wird und genau wie alle anderen keine Möglichkeit hat, zu entkommen.


Meine Meinung:
Was mich an diesem Buch vor allem angesprochen hat, war das wirklich spannende Setting. Die Antarktis finde ich gleichermaßen beeindruckend wie beängstigend, was sich meiner Meinung nach perfekt als Vorlage für einen Thriller eignet. An der Umsetzung hat mir diese beklemmende Atmosphäre tatsächlich auch am besten gefallen, denn die Kombination aus Dunkelheit und Abgeschiedenheit ist wirklich gut zur Geltung gekommen.

Mit Protagonistin Kate habe ich mich dann ehrlich gesagt ein wenig schwer getan, wobei ich sie tatsächlich nicht unbedingt nervig, sondern eher ein wenig deplatziert fand. Bei einer Figur mit deutlichen psychischen Problemen, die darüber hinaus schon über einen längeren Zeitraum hinweg medikamentenabhängig ist, frage ich mich ganz ehrlich, wie das zum einen niemand bei den umfangreichen Untersuchungen und Auswahlprozessen gemerkt hat, und wie sie dann zum anderen trotzdem in eine so extreme Umgebung geschickt werden konnte.

Im Vergleich zu den anderen Figuren war sie meiner Meinung nach aber immer noch deutlich besser ausgearbeitet, was bei der Menge an Charakteren zwar irgendwo nicht sonderlich überraschend war, beim Lesen aber hin und wieder doch dafür gesorgt hat, dass ich überhaupt nicht wusste, von wem da jetzt eigentlich die Rede war.

In Hinblick auf den Spannungsbogen haben mir die ersten zwei Drittel wirklich gut gefallen, auch wenn sich die Geschichte zwischenzeitlich ein wenig gezogen hat. Je näher man dann dem Ende kam, desto höher wurde das Tempo der Geschehnisse, was grundsätzlich zu einem wirklich gelungenen Finale hätte führen können. Für meinen Geschmack haben sich die Ereignisse dann aber leider ein wenig zu sehr überschlagen, was insbesondere den letzten Teil der Geschichte unglaublich gehetzt gestaltet hat. Hinzu kam für mich dann außerdem, dass das Motiv des Täters etwas zu abstrus auf mich gewirkt hat. Die Kombination hat diesen eigentlich gut konstruierten Thriller ein wenig platt auf mich wirken lassen, was in meinen Augen einfach keinen runden Abschluss darstellt und mein Lesevergnügen ein wenig getrübt hat.


Fazit:
Im Großen und Ganzen hat mir diese Geschichte eigentlich ziemlich gut gefallen, was insbesondere an dem ausgesprochen gut gelungenen Setting lag. Hätte der Spannungsbogen für einen runden Schluss gesorgt, hätte mir das Buch sicherlich noch besser gefallen, aber auch so kann ich auf eine durchaus spannende Lektüre mit Luft nach oben zurückblicken.

Von mir gibt es dafür knapp vier Bücherstapel.