Spannung an der Oberfläche

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beme65 Avatar

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Den überaus spannenden Eindruck, den die Leseprobe von The Dark bei mir hinterlassen hat, konnte der Thriller im Ganzen leider nicht bestätigen. Die beklemmende Atmosphäre der Forschungsstation im tiefsten Polareis kam zwar zeitweise einer Spannung nah aber der Roman wies insgesamt zu viele Längen auf. Es passierte einfach zu wenig und die Figuren blieben blass und oberflächlich gezeichnet. Ob es an der Übersetzung liegt oder der Roman im Original genauso an der Oberfläche bleibt, kann ich nicht beurteilen. Leider nervten mich auch die gedanklichen Selbstgespräche der Ärztin, deren Welt nur um sich selbst zu drehen scheint. Zeitweise kam ein wenig Spannung auf aber dann schien sich alles aufzulösen, weil jede Wendung vorhersehbar war. Schade, dass aus dem Thema nicht mehr gemacht wurde. Vielleicht ist die Thematik auch einfach schon zu häufig in Thrillern aufgetaucht und die Mittel eine Spannungskurve aufzubauen sind in einer solchen Polar-Station begrenzt. Insgesamt würde ich sagen, dass es sich um leichte Unterhaltung handelt, deren Spannung einem nicht den Nachtschlaf rauben wird. Ein unterhaltsames Buch für lockere Lesestunden am gemütlichen Kamin.
Das Cover ist ein Eyecatcher.