Unfall oder Mord?

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murphy12 Avatar

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Üblicherweise beginne ich meine Rezensionen nicht mit einer Beschreibung des Covers. Nur in diesem Fall muss es sein, denn dieses Cover ist außergewöhnlich gut gelungen. Es hatte mich schon im Regal angesprochen, da es tatsächlich aussieht, als würde eine Taschenlampe einen Teil einer Eisfläche beleuchten, auf der etwas Schnee liegt. Dieser Schnee ist zudem noch erhaben auf dem Cover, so dass man ihn gut fühlen kann, während man das Buch liest. Insgesamt finde ich diese Aufmachung überaus gelungen und zwingend zu diesem Buch.
Auch inhaltlich konnte mich dieser Thriller überzeugen. Das Setting und die Atmosphäre wurden überzeugend beschrieben und in Szene gesetzt. Hauptperson ist die Notärztin Kate, die als Ärztin auf einer UN- Forschungsstation in der Antarktis einspringt. Der Thriller beginnt mit ihrer Ankunft auf der Station. Die Sommercrew verlässt kurz darauf die Station und Kate bleibt lediglich mit 12 weiteren Mitgliedern zurück. Bald ist die Antarktis in die völlige Dunkelheit des Winters gehüllt. Kate, die neben persönlichem emotionalen Ballast auch eine Medikamentenabhängigkeit und zudem Angst vor der Dunkelheit mitbringt, muss sich einer gefährlichen Situation stellen, da sie davon ausgeht, dass der Tod ihres ärztlichen Vorgängers kein Unfall gewesen ist. Mit dieser Meinung steht sie weitgehend allein dar. Doch dann häufen sich die Angriffe.
Es mag fraglich sein, ob eine Person bei dem Auswahlverfahren für die Forschungsstation in der Antarktis eine Medikamentenabhängigkeit verbergen könnte und ob Kate tatsächlich in der Realität trotz ihrer körperlichen Einschränkung nach einem Autounfall (nicht voll belastbares Knie) genommen worden wäre. Darüber habe ich mir während des Lesens jedoch keine Gedanken gemacht und es somit auch nicht angezweifelt. Die Angst vor der Dunkelheit war zumindest nicht so stark ausgeprägt, dass Kate sie nicht überwinden konnte. Bis ins Details realistisch ist ja kaum ein Thriller, hier hat es mich nicht gestört.
Der Showdown ist für meine Begriffe zwar etwas kurz geraten, jedoch hatte ich insgesamt ein kurzweiliges Lesevergnügen. Das Buch ist in sich schlüssig aufgebaut und spannend geschrieben.
Ich spreche deshalb eine Leseempfehlung aus und vergebe 4 von 5 Sternen.