Ungewöhnlich und spannend

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westeraccum Avatar

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Antarktis - unendliche Weiße... Hier einen spannenden Krimi anzusiedeln ist ungewöhnlich und ambitioniert. Aber Emma Haughton schafft es ein fesselndes Buch zu schreiben, das die Leser nicht so schnell loslässt.
Kate North ist Notärztin und nach einigen schlimmen Erlebnissen will sie einen Neuanfang wagen und springt als Ärztin auf einer Forschungsstation in der Antarktis ein. Ihr Vorgänger kam bei einem Unfall ums Leben. Anfangs fällt es ihr schwer sich einzuleben, die unmenschliche Kälte macht ihr zu schaffen und auch die Erinnerungen an ihre Heimat lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Aber die anderen 12 Crewmitglieder sind weitgehend hilfsbereit und unterstützen sie. Doch dann tauchen Fragen auf, die den Tod ihres Vorgängers betreffen und es gibt eine weitere Leiche...
Wir Mitteleuropäer können uns die unwirtlichen Lebensbedingungen in der Antarktis kaum vorstellen und so taucht man mit diesem Buch in eine vollkommen fremde Welt ein. Vier Monate Dunkelheit im Winter, die Abhängigkeit von den technischen Systemen, die Belastungen für die Psyche durch das enge Zusammenleben, das alles ist schon eine echte Herausforderung für einen gesunden Menschen. Wenn man sich dann auch noch gegenseitig verdächtigt und das Leben zur Hölle macht, dann hält das kaum jemand aus und es kommt zu psychischen Grenzsituationen.
Emma Haughton hat das alles sehr gut in ihrem Buch umgesetzt und ich konnte kaum aufhören zu lesen.
Ein paar kleine Längen und Ungereimtheiten fallen da kaum ins Gewicht.
Ein hervorragender Erstling, ich bin gespannt auf ein weiteres Buch!