Blinde Liebe oder doch nur Gehorsam?

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lissa342 Avatar

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Auf dieses Buch war ich dieses Jahr ganz besonders gespannt. Dementsprechend waren meine Erwartungen sehr hoch. Leider konnte der erste Band dem nicht ganz gerecht werden und ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll.
Die Protagonistin Auren wirkte auf mich sehr naiv und blind für die Wahrheit. Sie denkt kaum eigenständig nach und gehorcht einfach nur. Auch ihre kleinen „rebellischen Phasen“ waren mir noch nicht genug. Da ist in den Folgebänden noch massig Potential nach oben!
König Midas habe ich schon von den ersten Seiten an gehasst. Auch wenn Auren sich blenden lässt, hatte ich bei ihm von Anfang an das Gefühl, dass er unheimlich egoistisch und machthungrig ist. Auch wenn wir gegen Ende des Buches mehr über seine Beweggründe für seine Intrigen erfahren, wirkte dies wie eine Ausrede auf mich. Geglaubt habe ich ihm ehrlicherweise nicht.
Wiederum sehr gut gefallen hat mir der Schlagabtausch von Auren und ihrem Wächter Digby. Er scheint ihr einziger Freund im Schloss zu sein und bei ihm kann Auren ein bisschen kämpferischer und authentischer sein. Ich habe das Gefühl, dass sie sich nur bei ihm endlich nicht mehr verstellen oder eine Rolle spielen muss.
Eine kleine Warnung muss ich zum Ende noch geben: Die Sprache, die im Buch verwendet wird, ist recht vulgär und man könnte es sogar als Frauenfeindlich bezeichnen. Aber genau darum geht es für mich. Es zeigt wie toxisch das ganze Schloss, insbesondere Midas, ist und warum Auren endlich aus ihrem erlernten Muster ausbrechen muss. Als Ausgangspunkt daher für mich völlig ok.
Fazit: Die Protagonistin hat mich in manchen Gedankengängen und Entscheidungen enttäuscht, da ist noch viel Raum für Entwicklung und genau darauf hoffe ich! Trotzdem gab es kleine Highlights, die mich für die Folgebände begeistern konnten. Daher 4 von 5 Sternen.