Der Vogel ist gegangen

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evaerl Avatar

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Achtung Spoiler ‼️
Ein wirklich gelungener Auftakt der Reihe! Die Geschichte ist spannend und mitreißend, sodass definitiv keine Langeweile aufkommt.

Das Cover passt hervorragend zum Inhalt. Das Gold und der Käfig greifen das Hauptthema der Geschichte perfekt auf. Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt. Dass die Geschichte ausschließlich aus Aurens Perspektive erzählt wird, hat mich nicht gestört. Trotz Midas' großer Rolle hatte ich nie das Gefühl, dass er sooo wichtig ist.

Die Charaktere sind sehr interessant. Anfangs fand ich Auren etwas nervig: Sie wirkte auf mich naiv, eingebildet und einfach nur unterdrückt. Sie ist in einem Käfig gefangen und liebt trotzdem den König, der sie dort eingesperrt hat. Statt auf Midas wütend zu sein, weil er sie einsperrt und mit anderen Frauen schläft, obwohl er behauptet, sie zu lieben, ist sie eifersüchtig auf die anderen Sättel. Das war für mich schwer nachzuvollziehen.

Allerdings hat sich Auren im Laufe der Geschichte stark verändert. Ihr Charakter ist viel selbstbewusster und stärker geworden. Sie hat angefangen, mehr für sich selbst einzustehen, und scheint vieles endlich besser zu begreifen. Ich hoffe, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt weg von Midas und hin zu sich selbst. Vielleicht sogar zu einem neuen Mann, falls es gut läuft.

Auch wenn ich irgendwann nachvollziehen konnte, warum sie sich so stark zu Midas hingezogen fühlt und sich bei ihm geborgen fühlt, liegt das meiner Meinung nach vor allem an ihrer Vergangenheit. Trotzdem ist Midas für mich einfach nur ein egoistisches Arschloch, das weder Auren noch die anderen Sättel wirklich wertschätzt. Wenn er Auren wirklich lieben würde, hätte er ein Leben mit ihr aufgebaut, statt König zu werden und sie in einem Käfig einzusperren, während er sich anderen Frauen zuwendet. Ich hatte nie das Gefühl, dass er sie wirklich beschützen will er scheint nur Profit aus ihr schlagen zu wollen.

Besonders deutlich wurde das für mich, als er zugelassen hätte, dass der andere König sie für eine Nacht mitnimmt. Hätte Auren sich nicht selbst gewehrt, hätte Midas nichts unternommen. Sein Machtstreben ist offensichtlich, und es war für mich klar, dass etwas faul an der ganzen Sache ist. König Fäule hat das offenbar auch sofort erkannt, was sehr logisch war.

Die Handlung selbst finde ich gut durchdacht. Besonders nach den langen Szenen im Schloss und in Aurens Käfig war es erfrischend, dass die Geschichte in neue Umgebungen führte. Das Worldbuilding wurde deutlich erweitert, und ich fand es spannend, neue Charaktere wie die Piraten kennenzulernen.

Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, da jetzt einige offene Fragen im Raum stehen. Besonders frage ich mich, ob Midas überhaupt echte Macht besitzt oder ob er sie eigentlich Auren zu verdanken hat. Meine Vermutung ist, dass Auren selbst eine Fae ist. Außerdem hoffe ich, dass der König der Fäule am Ende vielleicht doch ein netter Charakter ist…