eigentlich ein langer Prolog

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demievrything Avatar

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Ich war durch den Hype neugierig geworden und habe mich sehr gefreut das Buch als Leseexemplar zur Verfügung gestellt bekommen zu haben.
Jedoch hat mir der Schreibstil und die Sprache nicht besonders zugesagt (Stichwort "Sättel") und es gab sehr viele innere Monologe, lange Beschreibungen und passiert ist leider nicht so viel. Das gesamte Buch fühlt sich eher an wie ein langer Prolog, eine Vorgeschichte. Zudem beinhaltet schon das erste Kapitel so viel toxisches. Von Sexuellem Missbrauch, Stockholm-Syndrom etc. ist alles dabei. Dennoch waren die detaillierten Beschreibungen hier völlig fehl am Platz und ich hatte das Gefühl diese Gefangene-sein wird sehr romantisiert.
Am Merkwürdigsten fand ich jedoch, dass so viel Beschrieben und Erklärt wird, ich aber nie ein klares Bild von den Handlungsorten hatte, denn außer, dass im Schloss alles aus Gold ist und später im Schnee alles weiß, wurden die Beschreibung eher auf die Gedanken und Handlungen beschränkt. Zum Besipiel weiß man viel zu lange nicht, dass Auren "Bänder" am/im/aus dem Rücken wachsend (?) hat, die sie immer mal wieder in passenden Momenten erwähnt werden, ansonsten aber irgendwie bequemer-weise außer Acht gelassen werden.

Auren und ihre Handlungen fand ich jedoch in den ersten zwei Dritteln als manipulierte, misshandelte Gefangene einigermaßen nachvollziehbar, im letzten Drittel jedoch hatte ich das Gefühl, ihr Charakter hat eine starke Wendung gemacht und ich viele ihrer Handlungen wirkten fehl am Platz, unpassend zu dem, was wir bereits über sie wussten. Dennoch haben mich ihre Gedanken und ständig Wiederholenden irgendwann genervt und ich hätte mir stattdessen mehr Handlung gewünscht.

Der "Twist" am Ende war zwar interessant, jedoch bin ich enttäuscht, dass die Autorin nicht ein längeres Buch (mit definitiv mehr Kürzungen und weniger Beschreibungen des Schnees und des Goldes) geschrieben hat, anstelle von Band 1 und 2, dann wäre ich vermutlich interessierter weiterzulesen, aber die Geschichte bisher fühlt sich unfertig und unbefriedigend an und nicht auf die Art, dass ich unbedingt weiterlesen möchte.

Von mir gibt es daher keine Empfehlung.