Leider doch kein Stephen King

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borabora Avatar

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Eine junge Frau fährt mit ihrem Freund Jake an einem trostlosen Abend zu seinen Eltern. Die beiden sind zwar erst seit einigen Wochen zusammen, trotzdem denkt sie bereits darüber nach die Beziehung zu beenden. Jake dahingegen sieht Potenzial in der Beziehung, zumal er sie nun zum ersten Mal seinen Eltern vorstellen möchte. Auf der Hinfahrt philosophieren die beiden über Gott und die Welt, wobei deutlich wird, dass beide wohl einiges vor dem anderen verbergen.

Ich bin mit der Geschichte leider nicht ganz warm geworden. Die beiden Protagonisten gingen mir auf der Hinfahrt ziemlich auf die Nerven, da das endlose Geplapper im Auto der Story nur wenig voranbringt. Keiner der beiden geht auf die Gedanken des anderen ein und es scheint, als ob die beiden nur oberflächlich gesehen eine tolle Beziehung führen, unter der Oberfläche doch einiges im Argen liegt. Dies würde sicherlich auch erklären warum die Frau, die die ganze Geschichte über namenlos bleibt, die Beziehung beenden möchte. Dies alles wären Argumente für die Story, denn neutral betrachtet unterstützen diese den Erzählfluss, die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht gelungen. Im mittleren Teil, auf der Farm von Jakes Eltern, wird die Stimmung etwas unheimlicher, die Eltern verhalten sich komisch und die ganze Atmosphäre deutet schon eher auf einen Thriller hin. Trotzdem steckt die Story fest. Der letzte Teil ist nicht schlecht, wenn auch für Fans von Thrillern eventuell doch vorhersehbar. Aber auch hier kam bei mir wenig Spannung auf. Zu den Frau mit ihren wechselnden Gefühlen
konnte ich keine Beziehung aufbauen.

Nachdem ich nun das Buch zu Ende gelesen habe, finde ich den Originaltitel "I am thinking of ending things" wunderbar gewählt. Das deutsche "The ending" klingt ähnlich, zeigt aber nicht dieselben Nuancen wie der englische Titel.

Die Kerngeschichte zu The ending ist im Grunde ganz okay, die Umsetzung finde ich persönlich nicht gelungen. Die Geschichte hat Potenzial und ich könnte mir eine Verfilmung des Buches sehr gut vorstellen. Ich würde mir diesen Film auf jeden anschauen wollen. Ein Teil des Problems liegt wohl auch darin, dass das Buch so gehypt worden ist. Damit steigert man die Erwartungen und der Leser bleibt oft etwas enttäuscht zurück.