Sehr überraschend!

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igela Avatar

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Jake und seine Freundin sind auf dem Weg zu seinen Eltern. Die beiden sind seit sieben Wochen ein Paar und es ist der erste Besuch bei seiner Familie. Seine Freundin ist von der jungen Liebe nicht so überzeugt wie er, sie denkt daran Schluss zu machen. Jake ahnt nichts von ihren Gedanken, unterhält sich während der langen Autofahrt über Allerlei mit ihr. Doch sie verbirgt noch mehr, denn sie wird von einem Stalker verfolgt …auch das hält sie vor Jake geheim.

Die Geschichte ist vorwiegend in ich Perspektive aus der Sicht von Jakes Freundin geschrieben. Einen Namen erfährt man als Leser nicht, was für mich zu Beginn sonderbar war. Dies vor allem, weil die Frau ansonsten doch sehr offenherzig ihre Gefühle und Gedanken mit den Lesern teilt. Sie denkt über Trennung nach, während Jake offensichtlich an die Beziehung glaubt. Immer wieder taucht sie auch in Erinnerungen ab. Erinnerungen daran, als sie noch klein war und durch ein Fenster beobachtet wurde. Auch Erinnerungen an ihren Verfolger, der sie seit einigen Wochen telefonisch terrorisiert. Dies war der Zeitpunkt, ab dem ich unterschwellig gespürt habe, dass da ein grosser Knall auf mich zukommt.
In der Mitte und bei Ankunft der beiden bei seinen Eltern wird es gruselig und sehr skurril. Nach dem eher ruhigen Start nimmt die Story an Fahrt, Punkto Spannung auf und ab da konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Geisterbahnfeeling inklusive.
Verstärkt wurde das Ganze noch durch kursiv geschriebene und scheinbar willkürlich eingefügte Seiten. Lange Zeit konnte ich die nicht einordnen, und die Neugier hat mich durch das Buch getrieben. Diese Zeilen lösen sich erst ganz am Schluss auf und beinhalten eine Wendung, die ich nie und nimmer so geahnt habe. Der Autor hat mich da eiskalt erwischt und genau das ist es , was für mich auch gute Bücher ausmachen. Den Wow- Effekt, bei dem man da sitzt und denkt, dass man nie auf diese Auflösung gekommen wäre.
Der Schreibstil habe ich als abgehackt empfunden. in kurzen Sätzen in einer einfachen Sprache liest sich die Story sehr flüssig.
"Der kühnste und originellste literarische Psychothriller seit langem " schreibt die "Chicago Tribune " über "The Ending". Ueber kühn kann man diskutieren , originell finde ich dieses Buch auf jeden Fall. Es hebt sich ab vom Thriller Einheitsbrei und hat schon dadurch einige Sympathiepunkte von mir.