Recht einseitig

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momoe Avatar

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Die "Freiheitsklausel" soll die Flaute im Schlafzimmer bei Daphne und Dominic beenden, die sich bereits nach drei Ehejahren eingeschlichen hatte. Sowohl der Titel des Buches als auch das Cover versprechen eine interessante moderne Story. Diese Erwartung wurde auch anfangs erfüllt, bis durch die Umsetzung dieser Idee einer teils offenen Ehe die Hauptpersonen sich sehr unterschiedlich entwickeln. Diese Entwicklung wird teils ganz klassisch mit deren Kindheitserlebnissen begründet, und auch ansonsten bedient sich die Autorin einiger Klischees, was mir etwas zu platt war. Insgesamt entwickelt sich die Geschichte sehr einseitig und infolgedessen zu einer feministischen Kampfansage und lässt eine tiefergehende Betrachtung der durchaus interessanten Problematik der unterschiedlichen sexuellen Bedürfnisse bei Mann und Frau vermissen.
Der Schreibstil ist durchaus humorvoll (insbesondere bei den Rezept-Einschüben) und gut zu lesen, außer an den Stellen, an denen gegendert wird.
Insgesamt bin ich unentschlossen, ob ich dieses Buch weiter empfehlen würde.
Die Chance, das eigentlich interessante Thema Liebe in sexueller Hinsicht nachdenklich zu betrachten, wird hier nicht genutzt.
Als amüsante leichte Lektüre für zwischendurch ist das Buch aber durchaus ganz nett.