Super tolles Buch!

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laparisienne Avatar

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Als Dominic seiner Frau Daphne vorschlägt, sich für einen Tag im Jahr eine Auszeit von ihrer Ehe zu nehmen schrillen bei ihr alle Alarmglocken. Warum braucht er überhaupt neue Erfahrungen? Ist sie nicht genug für ihn?
Ihm zuliebe lenkt sie schließlich ein. Vielleicht ist es ja doch nicht so normal keinen Orgasmus zu haben. Und ganz vielleicht könnte es ihrer Ehe guttun. Ist ja nur einmal im Jahr, nicht?

Aber es ist viel mehr als das. Was sie mit dieser Vereinbarung in Gang setzen, wird sie erst Jahre später vollumfänglich begreifen. Bis dahin türmt sich die Welle auf und man wartet nur darauf, dass sie bricht und alles mit sich reißt.

Als ich „The Freedom Clause” in der Programmvorschau des pola Verlags entdeckte, war ich sofort hooked. Offene Beziehung. Etwas, was ich mir persönlich so gar nicht vorstellen kann und immer mit einer Prise Argwohn betrachte.
„Das kann ja gar nicht gut gehen!“

Umso mehr hat es mich daher interessiert was es mit diesem Paar macht. Bewahrheiten sich meine Vorstellungen oder kommt es alles ganz anders?

Wir lernen die beiden Protagonisten jung, Anfang zwanzig, kennen. Daphne, die es liebt in ihrer Freizeit zu kochen und beruflich für eine Jurazeitschrift arbeitet. Und Dominic, der für eine große Werbeagentur arbeitet, Bestleistungen erbringt und gleichzeitig große Ambitionen hat Schriftsteller zu werden. Ein Vorzeigepaar. Ich mochte die beiden von Anfang an sehr gerne, habe jedoch gebraucht mich in die Geschichte einzufinden. Das lag wahrscheinlich zunächst am eher einfachen Schreibstil, der sich mit der Zeit jedoch immer mehr findet und vielschichtiger wird. So war es nämlich auch mit den beiden Hauptpersonen.

Das Cover wird dem Inhalt meiner Meinung nach so gar nicht gerecht. Es wirkt plakativ und soll wahrscheinlich eine eher jüngere Zielgruppe ansprechen. Ich kann jedoch sagen, dass die behandelten Themen so viel tiefer als Sex gehen. Ich habe mir sehr sehr oft gedacht: „Oh ja! Das kenne ich SO gut!“ „Ich fühle das auch!“

„The Freedom Clause“ hat mir gezeigt, was für eine Stärke darin liegt seine eigenen Wünsche und Träume wahrzunehmen, unabhängig von dem was Menschen sagen. Ich habe es geliebt Daphnes Entwicklung begleiten zu dürfen und habe so sehr gefühlt was sie durch macht. Gleichzeitig hat mich diese Geschichte auch gefordert. Man ist ständig hin- und her gerissen zwischen dem, was man selbst davon hält und dem was man davon halten SOLLTE. Das war die eigentliche Bereicherung dieses Buches. Es lässt einen mitfühlen, mitfiebern und nachdenken. Die Erzählung aus beiden Perspektiven verstärkt dieses Gefühl und macht, dass man immer weiter lesen will.

Absolute Empfehlung!