die Macht der Verführung

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tsubame Avatar

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Von dem Erstlingswerk von Emma Cline hatte ich bereits gehört. Dass um die Rechte an dem Buch ein regelrechter Wettstreit der Verlage entbrannt sei, hieß es, und dass die Filmrechte bereits vor Erscheinen des Buches verkauft worden seien. Das hat mich neugierig gemacht, da sich auch ein namhafter Verlag wie der Hanser Verlag unter den Bietenden befand.

Ich habe mich also um ein Exemplar beworben - als Hörbuch-Ausgabe, denn ich wollte wissen wie es ist, sich diese Geschichte um eine Sekte, bei der die Manson Family Modell gestanden hat, Abend für Abend vorlesen zu lassen.
Es hat sich gelohnt, kann ich nur sagen. Susanne Borsody verkörpert die Protagonistin Evie, die von der Sekte verführt wird, souverän und auch die Rollen der anderen Beteiligten vermittelt sie glaubwürdig und ausgesprochen lebendig. Ich habe es genossen, in meinem Ohrsessel zu sitzen und mir 680 Minuten lang die Geschichte um eine Minderjährige aus schwierigen familiären Verhältnissen vorlesen zu lassen. Es gab insgesamt nur zwei Stellen, die ich als etwas zäh empfunden habe, der Rest der Geschichte war anspruchsvoll und spannend konstruiert, psychologisch ausgetüftelt und hat mich durchgehend bei der Stange gehalten. Der einzige Nachteil eines Hörbuchs ist wohl der, dass ich mir keine der Schlüsselszenen anstreichen konnte. Macht nichts! Es gibt genügend andere Rezensionen, die aus dem Buch von Emma Cline zitieren. Ich persönlich fand die schriftstellerische Leistung der Autorin beeindruckend. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie die Verführung durch eine Sekte funktioniert und zu was sie ihre Mitglieder bringen kann.
Lesens- bzw. hörenswert!