Etwas Besonderes

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sago Avatar

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"Ein Roman wie ein dunkler Mahlstrom", bewirbt der Klappentext das Buch und übertreibt dabei ganz und gar nicht. Das Buch hat mich wirklich gefesselt. Atmosphärisch unglaublich dicht beschreibt die noch junge Autorin ihre Protagonistin Evie, die Ende der sechziger Jahre in den Bann einer sektenartigen Hippiebewegung gerät. Immer wieder wird angedeutet, dass sich damals Schreckliches ereignet hat, aber was das war und welche Rolle Evie dabei spielte, erfährt der Leser erst nach und nach. Evie erinnert sich als Ich-Erzählerin an damals. In die Geschichte eingestreut ist daher immer wieder die Rahmenhandlung der heutigen mittelalten Evie, die im Vergleich zu dem haltlos getriebenen Mädchen von damals seltsam vage bleibt. Die Ereignisse haben ihre Spuren hinterlassen, und wie tief ihre eigenen Abgründe sind, weiß sie noch heute nicht. Bei allem Schrecken scheint sie noch immer Sehnsucht nach den titelgebenden "girls" aus der Sekte zu verspüren. Die Sprache der Autorin ist so brilliant und bildhaft, dass ich von ihr wohl jedes Buch kaufen würde. Auch der Umschlag mit dem Ausschnitt des Gesichts eines geheimnisvollen Mädchens, dessen Blick den Betrachter einzufangen scheint, ist sehr passend gewählt.