Evie in der Hippie-Sekte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gisel Avatar

Von

Evie Boyd ist vierzehn und versucht verzweifelt, wahrgenommen zu werden. Doch ihre frisch geschiedenen Eltern haben zu wenig Zeit für sie, ihre heimliche Jugendliebe ist von zu Hause ausgebüxt, und von ihrer einzigen Freundin fühlt sie sich nicht gut verstanden. Da begegnet sie den „Girls“, junge Frauen, die sich in einer Wohngemeinschaft zusammengetan haben. Es ist vor allem Suzanne, der sich Evie anschließen möchte, und sie zieht auch ein in der berüchtigten Ranch tief in den Hügeln, aber so, dass ihre Mutter es nicht merkt. Dann geschieht etwas Furchtbares, das ihr Leben für immer prägt. Schon im Klappentext wird auf Charles Manson hingewiesen, die Ereignisse im Buch weisen viele Parallelen zu dessen Hippie-Kommune auf.
Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht ganz einfach, ich musste mich erst zurechtfinden, dass die Geschichte in zwei verschiedenen Zeitebenen spielt, und ich musste herausfinden, welche Personen wohin gehören. Es ist definitiv keine Geschichte, die sich mal schnell nebenbei liest, sie kommt vielmehr eher sperrig daher – ein Spiegel für Evies Seelenzustand, der sie überhaupt dazu bewogen hat, in die Hippie-Sekte einzusteigen. Das wird überzeugend dargestellt und steht im Mittelpunkt des Buches.
Der Schreibstil der Autorin ist eher gewöhnungsbedürftig und beinhaltet viele Metaphern und Beschreibungen, so dass zwischendurch vieles schleppend wirkt. Das verstärkt das Bedrückende des Buches, erschwert aber auch das Lesen. Ich selbst musste mich sehr lange durch das Buch quälen, zu deprimierend ist die Atmosphäre, die die Lektüre heraufbeschwört. Letztendlich bin ich zwiegespalten, ich finde das Buch sehr gut, lediglich die Umsetzung empfand ich oft als schwierig.