Gute Idee, mangelhafte Umsetzung

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mollymoon Avatar

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Die Schlichtheit und Eleganz des Covers und etliche positive Rezensionen zur englischen Version machten mich auf dieses Buch aufmerksam.

Kalifornien im Sommer 1969: Die 14-jährige Evie Boyd findet bei ihrer Familie und ihrer einzigen Freundin wenig Beachtung, dabei will sie doch einfach nur gesehen werden. Da tauchen plötzlich 'The Girls' auf. Evie ist von Anfang an vor allem von Suzanne fasziniert, die sie zur Ranch von Russell führt. Ihre Art und ihr Lebensstil fesseln Evie. Sie gerät immer mehr in deren Bann und bemerkt so die Anzeichen vom sich ankündigenden Unheil nicht. Wird ihr Leben dadurch für immer verändert?
„Ein Gefühl, dass uns alle etwas einte, der kalte Hauch andere Welten auf unserer Haut und in unserem Haar. Aber ich dachte kein einziges Mal, dass die andere Welt der Tod sein könnte.“

Ich konnte es kaum erwarten, dieses Buch zu lesen. Einmal angefangen, verebbte die Begeisterung relativ schnell wieder. Es las sich zäh, es kam kaum Begeisterung auf und ich brauchte relativ lange für diese doch recht wenigen Seiten. Ich war schon kurz davor abzubrechen, hoffte dann aber doch auf eine Wendung, die meine Begeisterung wecken könnte. Im Nachhinein hätte ich das Buch wohl besser weglegen sollen. Es gibt weitaus bessere Bücher dieser Art.
Die Geschichte zog sich und man erfuhr weit mehr über Evie's Leben mit ihren Eltern als über das Leben der 'Girls' und mit ihnen. Gewalt, Sex und Drogen sollten das Ganze wohl aufwerten und spannend-schockierend gestalten. Mir war alles viel zu inszeniert. Dinge wurden angeschnitten, die nie zu Ende geführt wurden, obwohl es durchaus Potenzial dafür gab.
Einzig die Übersetzung durch Nikolaus Stingl konnte mich begeistern. Ich denke, dass er den Originalton sehr gut aufgegriffen und transferiert hat.

Den 'Hype' und all die positiven Rezensionen und Lobeshymnen kann ich leider überhaupt nicht nachvollziehen. Insgesamt ein Roman, der mit vielen Worten nichts Richtiges sagt.
Schade!