anders als erwartet

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Als Klaras Vater an Krebs erkrankt, fliegt sie nach Schweden zurück und übernimmt die Führung seiner kleiner Fliesenfirma. Diese Übergabe läuft leider nicht problemlos, denn fast niemand nimmt Klara in der Rolle der Geschäftsführerin ernst – wohlgemerkt hat sie auch keine Erfahrung in Mitarbeiterführung oder Fliesenverlegen, aber sie ist wild entschlossen ihren Job gut zu machen. Hilfe findet sie bei Neueinstellung Alex. Er greift ihr unter die Arme und um möglichst hilfreich zu sein, synchronisieren sie ihre Smartphone-Kalender. Allerdings werden dadurch nicht nur die beruflichen Termine übertragen, sondern auch die privaten Anliegen und persönliche Notizen.

Ich habe „The Happiness Blueprint“ abwechselnd gelesen und gehört. Die Geschichte wird aus den Perspektiven der beiden Protagonisten Klara und Alex geschildert. Beim Hörbuch übernimmt Nora Jokhosha die Stimme der Klara und Julian Mehne liest Alex‘ Part vor. Letzterer hat für meinen Geschmack sehr ruhig, etwas zu kühl und fast unnahbar gelesen. Es passt zwar irgendwie zu Alex, aber hat es mir schwer gemacht der Figur nahe zu kommen.

Klara macht Spaß. Sie hat definitiv Power und will sich in der Männerwelt des Handwerks durchsetzen. Ihre leicht autistischen Züge machen sie nur umso liebenswerter. Klara versucht ihren Weg im Leben zu finden und stellt dafür Google reichlich Fragen. Auch wenn die Antworten nie abgedruckt werden, waren da ein paar witzige Formulierungen dabei und manchmal wäre es im echten Leben tatsächlich hilfreich, wenn Google Fragen beantworten könnte wie „Wie überlebe ich den ersten Arbeitstag?“ oder „Wie soll ich jetzt überhaupt weitermachen?“.

Die Kalendereinträge bringen ebenfalls Humor ins Buch, da Klara und Alex anfangs ungewollt Details aus ihrem Leben verraten, aber nach und nach über diese Einträge sogar bewusst miteinander kommunizieren. Das kommt natürlich nicht ohne zahlreiche Missverständnisse aus.

Für mich steht in diesem Buch die Liebesgeschichte allerdings absolut nicht im Vordergrund. Tatsächlich habe ich die Chemie zwischen den Beiden gar nicht so stark empfunden. Es geht eher um zwei Personen, die ihren Weg im Leben suchen und die sich dabei unterstützen. Es werden viele ernste Themen angesprochen wie Diabetes, Autismus, Krankheit, Tod und Verlust, der eigene berufliche Werdegang und wie man in seinem Leben den richtigen Weg findet.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: Die Liebesgeschichte hat mich nicht komplett überzeugt, dafür mochte ich die Lebensgeschichte der zwei Protagonisten sehr.