Anders und Liebe

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Wegen einer Krebsbehandlung ihres Vaters muss Klara für einige Monate ihre Londoner Heimat verlassen um in Schweden dessen kleine Baufirma zu leiten. Tischler Alex kämpft sich nach dem Unfalltod seines Bruders gerade in ein geregeltes Leben zurück. Dann kreuzen sich Klaras und Alex' Wege...

Auch wenn sich die beiden Hauptpersonen erst nach etwa einem Drittel des Buches begegnen, handelt es sich hier natürlich um eine klassische Liebesgeschichte. Die sofortige gegenseitige Anziehung wird oft erwähnt, ich hätte aber gerne noch ausführlicher gelesen, worauf sie beruht und sich entwickelt. Sehr gelungen fand ich hingegen, dass die Personen in ein starkes familiäres und freundschaftliches Umfeld eingebunden sind, in dem jeder auch mit seinen eigenen Problemen kämpft, was sich aber nie erzwungen anfühlt. Auch Klaras Diabeteserkrankung fügt sich natürlich in die Geschichte ein ohne im Vordergrund zu stehen.

Auf dem Cover der englischen Ausgabe kann man den Glukosesensor an Klaras Arm sehen. Dieses Detail wäre auch auf dem deutschen Titelbild schön gewesen, auch wenn es mir ansonsten farblich und mit den angedeuteten Fliesen besser gefällt.

Die Kapitel werden abwechselnd aus Klaras und Alex' Sicht erzählt, wobei Klaras Kapitel immer mit einer Google-Suche eingeleitet werden und Alex' Kapitel mit einer ToDo-Liste in seiner Kalender-App.

Meine Lieblingspersonen in Büchern sind alle 'socially awkward', aber liebenswert. Dieses Muster erfüllt Klara genau: Sie kommuniziert am liebsten über ihren geteilten Kalender, macht sich zu viele Gedanken über gerade und ungerade Zahlen und stellt sich vor, in welcher Schriftart und -größe andere Leute gerade sprechen. Einen großen Pluspunkt dafür!