Wer eine Liebesgeschichte erwartet, wird eher enttäuscht

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primrose24 Avatar

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Klara lebt in London ein eher eintöniges Leben. Sie beantwortet online Kundenanfragen und hat genau eine Freundin. Als jedoch ihr Vater an Krebs erkrankt, ist Klara gezwungen zurück in ihre Heimat Schweden zu fliegen, um sich um die Baufirma ihres Vaters zu kümmern. Doch leider hat Klara weder vom Fliesenlegen eine Ahnung, noch davon wie man einen Terminplan und drei Mitarbeiter organisiert. Ihr neuer Kollege Alex hingegen scheint hervorragend im Organisieren zu sein und sieht dabei auch noch unglaublich gut aus…

Ich habe mich mit der Geschichte um Klara und Alex wirklich schwergetan. Zunächst möchte ich jedoch über die Aspekte der Geschichte reden, die positiv hervorzuheben sind. Ich mochte den humoristischen Schreibstil und die Momente, die mich zum Schmunzeln bringen konnten. Klaras Angewohnheit alles zu Googlen und auf gerade und ungerade Zahlen zu achten, machten sie äußerst liebenswert. Ich mag Charaktere, die besonders sind, sodass ich es wirklich toll fand, dass Klara neurodivergent ist und das dies auch ein wichtiges Thema im Buch ist. Auch Alex als Charakter hat mir gut gefallen. Er ist trotz des Schicksalsschlages, den er erleiden musste, ein sympathischer und zuvorkommender Mensch. Ich mochte es wie rücksichtsvoll und fürsorglich er mit Klara und ihren Eigenarten umgegangen ist.

Nun jedoch zu den Dingen, die mir nicht gefallen haben. Und hier für alle eine SPOILERWARNUNG, denn ich muss einige Begebenheiten genauer ausführen, um aufzuzeigen was mich an der Geschichte gestört hat. Wer zunächst eine klassische Liebesgeschichte erwartet, der wird hier eher enttäuscht sein. Klara und Alex haben einige persönliche Probleme, die mehr im Fokus der Geschichte stehen als die Entwicklung ihrer Beziehung insbesondere Alex Depression und der Unfall seines Bruders. Tatsächlich dauert es sehr lange bis die Beiden sich überhaupt begegnen. Bei ihrer ersten Begegnung, die alles andere als perfekt verläuft, verlieben sich die Beiden beinahe sofort ineinander, wobei Alex seine Depression nach der Begegnung mit Klara in nur wenigen Tagen zu überwinden scheint (So etwas funktioniert in der Realität leider nur selten). Die weitere Handlung ist geprägt von Missverständnissen, die durch ein einfaches Gespräch schnell hätten geklärt werden können. Diese Aspekte der Geschichte haben mich gestört, sind aber nicht der Hauptgrund dafür, dass ich die Geschichte letztlich nicht mochte. Was ich überhaupt nicht leiden kann, sind Geschichten, die voll von unrealistischen Zufällen sind. Und hier nochmal eine SPOILERWARNUNG. Das Auffinden der Zeugin, die Tatsache, dass Dan Klara engagiert ohne zu wissen wer sie ist oder am unglaubwürdigsten, dass Alex bis zur Verhandlung nicht wusste, wer der Fahrer des Lieferwagens ist! Ich hab beim Lesen wirklich häufig die Augen verdrehen müssen, bei so vielen unglaubwürdigen Begebenheiten. Malmö ist meines Wissens eine Großstadt und kein Dorf mit 100 Einwohnern. Ich mag Geschichten nicht, die konstruiert wirken und dies ist hier eindeutig der Fall gewesen.

Alles in allem haben wir hier liebenswerte, etwas schrullige Charaktere, die jedoch der unglaubwürdigen Aneinanderreihung von „Zufällen“ zum Opfer fallen. Deshalb kann ich der Geschichte leider nur 2 Sterne geben.