Ein unüblicher Schlamassel in Suite 401

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Molly ist Maid im vornehmen Regency Grand Hotel. Die 25-jährige lebte mit ihrer Großmutter zusammen, bis diese vor neun Monaten starb. Molly liebt ihre Arbeit als Zimmermädchen. Ihre Uniform gleicht ihre persönlichen Defizite förmlich aus. Ihren Zimmermädchenwagen sieht sie als mobiles Hygienewunder; quasi eine Reinigungsmaschine auf Rädern. Als sie eines Tages einen Hotelgast in seiner Suite findet, dem dauerhaft unpässlich ist, beginnt ihre Detektivarbeit.

Nita Prose beginnt mit dem Debüt Die Maid eine Krimiserie mit einem Zimmermädchen als Protagonistin. Die Figur wird ausführlich eingeführt und weckt sofort Sympathien. Ihre Sicht ist für die meisten ungewöhnlich, die sonst nur als Gast in einem Hotel logieren. Ein dermaßen „unüblicher Schlamassel“ passiert ja auch nicht jeden Tag. Der pragmatischen Beschreibung von Mollys herkömmlichen Wirken folgt das Auffinden der Leiche. Als Leser wird man direkt angesprochen, was Nähe zur Figur schafft. Man möchte ihr tatsächlich Beistand leisten, wenn sie diesen Schock verarbeitet. Der Schreibstil ist temporeich und weckt die Neugier auf den Rest.