Zeitlos?

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laberlili Avatar

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Nach der Lektüre der Leseprobe würde ich Molly nun nicht unbedingt als "empathisch" bezeichnen wie sie der Klappentext beschreibt: Auf mich wirkt sie da nun doch eher kühl und rational; im zwischenmenschlichen Miteinander sich schnell überfordert fühlend; dass sie Gesichtsausdrücke nicht einordnen kann, spricht für mich auch dafür, dass sie sich zwangsläufig vom Verstand leiten lassen muss.
Ihre Art zu erzählen hat mir sehr gut gefallen; ich fand es auch ganz wunderbar, wie sehr sie ihren Job als Berufung sieht und mit welcher Leidenschaft und welchem Drang zur Perfektion sie ihn ausübt.
Was mir nun auch direkt aufgefallen ist, ist die scheinbare Zeitlosigkeit von "The Maid": ohne altbacken zu klingen könnte die Geschichte sich hier auch vor bereits 100 Jahren zugetragen haben und ebenso bin ich bereit, hier an eine zeitgenössische Erzählung zu glauben.
Die Leseprobe hat in mir definitiv Interesse geweckt, zunächst überhaupt einmal herauszufinden, wie Molly letztlich quasi als "Ermittlerin" endet, da sie bisher ja doch nichts Anderes als eine geschockte Zeugin ist, die einen Toten entdeckt hat. Vom Krimi ist hier bisher nichts zu erkennen und doch, da würde ich schon gerne wissen, wie Molly da plötzlich nicht nur mittendrin, sondern auch dabei, enden wird - wer Mr Black umgebracht hat, ist mir dabei schon fast egal; mich interessiert Molly selbst da bislang definitiv sehr viel mehr.