Spannende Geschichte mit unerwarteten Wendungen

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Das Jugendbuch „The Monet Family, Shine bright like a treasure“ von Weronika Anna Marczak ist der erste Band einer Trilogie. Erzählt wird die Geschichte der 15-jährigen Hailie Monet die ganz am Anfang des Buches ihre Familie, bestehend aus ihrer Mutter und ihrer Großmutter, bei einem Autounfall verliert. Daraufhin bekommt Vincent Monet, einer der fünf älteren Halbbrüder von Hailie, zu denen außerdem noch Will, Dylan, Shane und Tony gehören, die Vormundschaft für das junge Mädchen. In einer Villa in Amerika, genauer Pennsylvania, lebt sie daraufhin mit ihren älteren Brüdern, die ihr ein Leben im Luxus ermöglichen. Doch der Schein trügt, denn nicht alles ist jetzt wieder perfekt für Hailie: In der neuen Umgebung fühlt die sich einsam, nicht zuletzt weil ihre Brüder anfangs keine Ahnung haben, wie sie mit dem neuen Familienmitglied umgehen sollen. Zu allem Überfluss hüten sie außerdem ein dunkles Geheimnis, mit dem sie umzugehen lernen muss.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr flüssig lesen, so dass man schnell einen ersten Eindruck der neu zusammen geführten Familie hat. Während sich dieser Eindruck im Verlauf der Geschichte immer wieder verändert, schafft sie es, dass die Figuren selbst alle einen einzigartigen, gleichbleibenden und individuellen Charakter haben. Zusätzlich baut sich die Spannung über die ganze Geschichte hinweg auf und man wird immer wieder mit unerwarteten und untypischen Wendungen überrascht.
Ein möglicher Kritikpunkt ist für mich die klischeehafte Ausgangssituation Hailies als Waisenmädchen. Zu Beginn kann das für ein bisschen Langeweile sorgen, da dieser Grundbaustein der Geschichte genau so in vielen weiteren Büchern genutzt wird und der Fokus in den ersten Kapiteln hauptsächlich auf dem „Waise sein“ liegt. Außerdem reagiert und handelt Hailie an einigen Stellen der Geschichte für mich nicht nachvollziehbar, viel zu überzogen, zu pampig, oder einfach zu extrem, was für Verwirrung sorgen kann. Das hat den Lesefluss zwar nicht besonders gestört, sie als Person für den Lesenden aber teilweise unnahbar gemacht.

Insgesamt erzählt das Buch eine schöne Geschichte, auch wenn an einigen Stellen Klischees bedient werden. Wer Spannung mag und kein Problem mit der plakativen Ausgangssituation hat, kann mit diesem Buch nichts falsch machen.