Zu unspektakulär und simpel

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kikii04 Avatar

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Worum geht es?
Vor vierzehn Jahren hat Ben Noughton Willowbrook verlassen, um seinen Traum zu leben. Doch nun, nach dem Karriereende als Profi-Footballer kehrt er zurück auf die Ranch seiner Familie. Zurück in die Kleinstadt, die ihm fremdgeworden ist. Und zurück zu seiner ersten großen Liebe Gillian, die er für den Sport verlassen hat.
Naja, nicht wirklich zurück zu ihr, aber in der Kleinstadt ist es unvermeidbar, sich ständig über den Weg zu laufen. Obwohl Gillian alles versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Aber das kann Ben unmöglich zulassen. Schließlich muss er doch herausfinden, weshalb es sich nicht anfühlt als würden vierzehn Jahre Trennung zwischen ihnen stehen, wann immer er Gillian sieht.

Meine Meinung:
Da ich Kleinstadt-Charme, herzliche Großfamilien und Spice liebe, ist es wohl schon ein kleines Wunder, dass ich bisher noch kein einziges Buch von Piper Rayne gelesen habe. Das ein oder andere Buch des Duos schlummert zwar bereits auf meinem SUB, aber THE ONE I LEFT BEHIND war nun endlich die Geschichte die meine „Bildungslücke“ schließen sollte. Piper Raynes Bücher sind allgemein ziemlich populär und ich habe mich deshalb sehr auf diesen Roman gefreut. Und ich habe dieses Buch auch wirklich gernhaben wollen. Aber irgendwie ...
Überzeugen konnte mich der Roman nicht. Was nicht heißen soll, dass das Buch schlecht ist. Die Story ist nur schlichtweg zu fad.

Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich überrascht, dass es nur knapp 300 Seiten hat. Das erinnert mich an den präzisen Stil von Lily Lucas, deren Bücher ich sehr liebe dafür, dass sie so kurzweilig sind. Wie sich aber herausstellte, bedeutet die geringe Länge bei diesem Buch hingegen, dass es nicht viel eigenen Charakter besitzt.
THE ONE I LEFT BEHIND ist die klassischste Second Chance-Geschichte, die man sich denken kann, die völlig simpel und schnörkellos eine schlichte Storyline erzählt: Single Mom Gillian trifft ihre Jugendliebe Ben wieder und ihre Liebe ist immer noch da. Sie sind wieder zusammen. Ende. Mehr passiert nicht. Keine Steine im Weg, keine Wendungen. Von einer kurzen Passage am Schluss mal abgesehen (für die ich aber durchaus sehr dankbar war, weil sie zumindest etwas Spannung erzeugt), gab es keine Turbulenzen. Statt Kurzweiligkeit bedeutete dieses Buch trotz des geringen Umfangs deshalb Langeweile und Langatmigkeit für mich.

Die Haupthandlung rund um Gillian und Ben ist nichts Besonderes, nichts was ich nicht schon hundertmal mit deutlich mehr Eigenheiten gelesen hätte. Gefallen hat mir an der Geschichte eher der Rahmen. Die liebenswerte Kleinstadt, die zusammenhält. Die große, eigensinnige Noughton-Familie. Die vielen Nebencharaktere.

Was ich außerdem noch anmerken möchte, ist der eher platte Schreibstil, was ich aber mehr auf die Übersetzung als auf die Erzählung der Autorinnen zurückführe. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, aber mit den sehr kurzen Sätzen in Kombination mit wenigen Variationen in den Worten manchmal zu leicht.

Mein Fazit:
Mein erstes Buch von Piper Rayne hat mich leider nicht überzeugen können und da ich schon bessere Cowboy/Smalltown-Romances gelesen habe und mir generell mehr Spannung und Feuer durch den Second Chance-Trope gewünscht habe, bin ich enttäuscht. Mir fehlte ehrlich gesagt das Gefühl, dass Piper Rayne wirklich Herzblut und Liebe ins Buch gesteckt und nicht einfach die simpelste Version niedergeschrieben haben.
Für diesen durchschnittlichen ersten Band der Plain Daisy Ranch-Reihe vergebe ich 3 von 5 Sternen und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Einerseits habe ich die zukünftigen Protagonist:innen bereits liebgewonnen und ihre Geschichten klingen vielversprechend. Andererseits hatte ich mir von THE ONE I LEFT BEHIND ebenfalls viel versprochen.