Einst vereint, dann lange getrennt

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tochteralice Avatar

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Das waren Lois und Carly May, die als Kinder entführt und gerettet wurde. Das furchtbare Ende der Entführung, das für beide abzusehen war, ist nicht eingetroffen. Sie fühlten sich einander auf seltsame Art verbunden, dann aber auch wieder von einander abgegrenzt - auf eine gewisse Art wie Konkurrentinnen. Nach der Entführung nahm das Schicksal bei beiden einen anderen Lauf, die Eltern - von Herkunft und Art her einander völlig fremd - taten ein übriges dazu, dass die beiden sich nie mehr wiedersahen.

Jahre später ist Lois eine erfolgreiche Literaturprofessorin, Carly May Schauspielerin - unter Pseudonym, wie auch Lois unter Pseudonym einen Krimi über die damalige Entführung verfasst hat. Doch bei ihr bleibt der Erfolg aus, sie schlägt sich so durch. Bis sie auf einmal die - fiktive - Kommissarin in Lois' Verfilmung spielen soll. Eine Wiedervereinung der Mädchen, die zu Frauen geworden sind, steht an, doch ist sie überhaupt möglich?

Interessant ist die Darstellung der Entwicklung der beiden Charaktere Lois und Carly May, der Wechsel von stark zu schwach und wieder zurück, das Eindringen unterschiedlicher äußerer Einflüsse auf die beiden. Eine gut geschriebene Darstellung, der gleichwohl etwas Spannung, ja Sinnhaftigkeit führt. Wo soll diese Geschichte enden, die zum Schluss dann doch noch an Fahrt aufnimmt, mich aber unbefriedigt zurück lässt. Ebenso gut hätte ich sie nicht lesen können. Nicht gerade belanglos, aber auch nichts Besonderes. Wobei die Autorin Maggie Mitchell durchaus schreiben kann und dies hoffentlich mit weiteren Werken unter Beweis stellen wird.