Maggie Mitchell - The other Girl

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jecke Avatar

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Irgendwie fühl ich mich ein bisschen veräppelt. Als ich mich damals für das Buch interessierte, lief es noch unter dem Genre "Psychothriller" - und genau das stand auch auf dem Cover. Als ich es dann in den Händen hielt, sprang mich nur noch "Roman" an. Ich sah noch mal genau nach, ob ich mich damals vielleicht getäuscht hatte, aber alles hat seine Richtigkeit: Ich wollte einen Psychothriller, der auch so angepriesen wurde, bekam aber einen Roman.
Ok, gut. Was soll ich machen? Lesen.
Das versuchte ich dann auch. Aber schon der erste Teil langweilte mich einfach nur. Immer wieder bekommt man etwas von Lois und dann wieder von Carly May erzählt. Die Perspektiven wechseln ständig, aber etwas richtig Spannendes erfährt man eigentlich nicht. Dieser endet mit einem kleinen Cliffhanger.
Dann kommt der zweite Teil. Ein Auszug aus dem Roman. Ein Buch im Buch quasi. Darauf war ich sehr gespannt, denn er erzählt ja die Geschichte der beiden - zumindest in Teilen. Das war auch der für mich spannendste Part des ganzen Buches.
Teil 3 und 4 waren genauso langweilig wie Teil 1. Ich habe mich durch den flüssigen Schreibstil nicht direkt durch das Buch gequält, aber mich hat auch nichts interessiert. Die beiden waren mir von Anfang an unsympathisch, was sie auch bis zum Schluss blieben. Ich fand an keiner Stelle einen Zugang zu ihnen, den ich für die Geschichte aber dringend gebraucht hätte.
Ich denke, die Autorin wollte hier mal einen etwas anderen (Psycho)Roman schreiben, der sich von der Masse abhebt. Sie wollte die Beweggründe des Entführers beleuchten, die Entwicklung der Mädchen bzw Frauen aufzeigen. Aber sie verliert sich meiner Meinung nach komplett in Belanglosigkeiten.
Auch kommt die Geschichte nicht ganz realistisch rüber. Für mich gibt es da einfach zu viele Ungereimtheiten bzw offene Fragen - gerade im Bezug auf die entführten Mädchen.
Maggie Mitchell hat einen ansprechenden Schreibstil, der es mir ermöglichte, die Story relativ rasch hinter mich zu bringen. Ich würde ihr auch gerne noch eine Chance mit einem anderen Buch geben, aber für dieses hier, kann ich absolut keine Empfehlung aussprechen.

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