So befriedigend wie ein Cappucino ohne Kaffee

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jazebel Avatar

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Das Cover ist nett gemacht, mit der Hütte (ein zentraler Ort der Handlung) und den beiden silhouttenhaft dargestellten Mädchengesichtern.

Die Geschichte selbst hat ein paar nette Ideen, es geht hier weniger um ein Verbrechen an sich, als um das Leben der Beteiligten danach. Eines der beiden Mädchen schreibt als erwachsene Frau ein Buch über die Entführung, dieses wird verfilmt. Sie lebt als Collegedozentin an der Ostküste. Die andere der beiden ist Schauspielerin geworden und lebt in L.A.
Die Idee einen Teil der Geschichte verfremdet durch das fiktive Buch "Der Wald so still" erzählen zu lassen ist mal etwas Anderes.

Die Geschichte in ihrer Gesamtheit fand ich aber leider nicht sehr interessant, schade, denn im Kern hat das Buch das Potential richtig gut zu sein.
Es wird einfach zu viel geredet und gedacht, zu viel überlegt und geplant. Die Handlung bleibt dabei auf der Strecke, alles ist schon ewig vorher vorhersehbar, das Buch überrascht oder schockiert an keiner Stelle. Selbst der "Showdown" (20 Seiten vor Schluss dachte ich mir "jetzt muss doch mal etwas passieren!!!!") erscheint völlig unglaubhaft, einfach zu ungeplant und stümperhaft, was zum handelnden Charakter einfach gar nicht passt. Das Buch ist einfach komplett ohne Highlights, entscheidende Komponenten fehlen, das ist sehr schade.

Ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen.