The other girl

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jule i punkt Avatar

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Zwei Mädchen von 12 Jahren werden entführt. Der Entführer zerrt sie nicht gewaltsam ins Auto, sondern sie steigen selbständig ein, der Antrieb dafür bleibt rätselhaft - auch den mittlerweile zur Frauen gereiften Mädchen. Mit ihren Entführer verleben sie einen harmonischen Sommer in einer Jagdhütte, er tut ihnen keine Gewalt an, es gibt keine Lösegeld Forderung, ...
Der Roman spielt 18 Jahre später, Carly May und Lois sind mittlerweile erwachsen. Aber beide versuchen krampfhaft, ihre Beteiligung an der Entführung damals zu verheimlichen. Wieso, das habe ich nicht verstanden. Durch dieses Verheimlichen machen sie sich erpressbar, zumal sie das Thema dennoch nicht ruhen lassen, so schreibt Lois ein Buch, das die Geschichte im wesentlichen erzählt, Carly May, die sich jetzt Chloe nennt, läuft alles, was irgendwie nach Bindung aussieht davon. Sie ist, auch wenn weniger etabliert und erfolgreich als Lois, diejenige, die etwas besser abgeschlossen hat mit dem Thema. Lois Reaktionen sind aus meiner Sicht schwierig zu verstehen, zumal beide ja jetzt so um die 30 sind, nach 18 Jahren kann sich die Welt auch weiterdrehen.
Für mich ist es schwierig zu verstehen, wieso beide es nicht wirklich geschafft haben, mit dem Trauma fertig zu werden. Da empfinde ich es auch als zu einfach, lieblose Eltern oder komplizierte Jugend als Erklärung, irgendwann ist man erwachsen und verantwortlich für das, was man tut.
Das Buch ist spannend und fesselnd, deshalb gibt es noch drei Sternchen, aber die Unreflektiertheit und Naivität der beiden, vor allem von Lois hat mich ziemlich gestört.