Faszinierender Weltenaufbau

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hapedah Avatar

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Das Cover finde ich recht ungewöhnlich, einen wirklichen Bezug dazu kann ich aber erst jetzt nach der Leseprobe finden. Zwischen nebligen Wolken und der Skyline im Hintergrund, dominiert Nimh mit ihrem eindringlichen Blick unter der Kapuze des roten Umhangs, ihr ernster Gesichtsausdruck zeigt mir die Verantwortung, die sie trägt.
Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen, Nimhs Welt wirkt altmodisch und von Aberglauben durchzogen. Ich frage mich, warum sie nicht berührt werden darf, hatte die erste Göttliche diese Verfügung als Schutzmaßnahme erlassen, oder ist sie tatsächlich von so viel Magie durchzogen, dass es die Menschen bei einer Berührung spüren würden? Was hat es mit den Nebeln auf sich, sind sie ebenfalls durch Magie entstanden, oder könnten es auch die über Jahrhunderte hinweg entstandenen Abgase der fliegenden Inseln sein? Ich bin beinahe sicher, dass der vernebelte Mann nicht verwirrt ist, sondern sein Lied auf Nimh bezog, die wie ein unschuldiges Fischlein zwischen den als Schlangen benannten Priestern regiert. In ihren Gedanken gibt es keine Eltern, sondern nur voran gegangene Göttliche - auf mich wirkt ihre einsame Stellung im Land dadurch eher als wäre sie eine von den Priestern gelenkte Marionette. Doch warum immer Nimh ein Boot der Flussleute braucht, sie agiert selbstbewusst und mit dem Willen, ihrem Volk zu helfen, damit ist sie eine sehr sympathische Protagonistin, von der ich gern mehr lesen möchte.
Norths Welt scheint technisch deutlich fortgeschrittener zu sein, umso verwunderlicher finde ich es, dass das Wissen über die exakte Mechanik der Himmelsmotoren einfach verloren gegangen ist. Auch seine Heimat ist in Gefahr, da die fliegenden Inseln an Höhe verlieren, allerdings sind die Senatsmitglieder uneinig und handeln daher nicht, nur wenige scheinen überhaupt an den Höhenverlust zu glauben. Auch North nimmt nicht hin, was ihm gesagt wird, sondern agiert auf eigene Faust, in der Hinsicht ist er Nimh gar nicht so unähnlich und ich freue mich darauf, das Zusammentreffen der beiden Hauptfiguren zu erleben. Eine weitere Frage, die sich mir stellt, ist der Grund, warum sich die beiden Völker einst voneinander getrennt haben und so weit voneinander leben, dass sie inzwischen nichts mehr voneinander wissen. Gefühlt war ich viel zu schnell am Ende der Leseprobe angekommen und möchte am Liebsten sofort weiter lesen, deshalb würde ich mich sehr über einen Buchgewinn freuen.