Spannende Fantasy in 2 Welten

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ferina Avatar

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Zum Buch
The other side of the side ist der Auftakt einer Dilogie aus der Feder von Amie Kaufman und Meagan Spooner. Das Buch ist im dtv Verlag erschienen.

Erwartung
Ich habe das Buch früher immer wieder mal auf Booktok gesehen und war auf das Magiesystem der beiden doch sehr unterschiedlichen Welten gespannt, weshalb ich sehr neugierig auf das Buch war.

Gestaltung
Das Buch wurde dieses Jahr mit einem neuen Cover neu aufgelegt. Mir persönlich gefällt das neue Cover besser, auch wenn es etwas mehr Persönlichkeit vertragen hätte.
Das Buch ist aus den POV der beiden Protagonisten Nimh und North geschrieben die sich immer wieder abwechseln. Die Kapitel sind mal kürzer, mal länger, haben aber eine angenehme Länge.

Charactere
An sich haben mir die beiden Protas Nimh und North und ihre generelle Dynamik gut gefallen. Zwei Menschen aus zwei unterschiedlichen Welten, zuerst fremd, danach notgedrungen auf Zusammenarbeit angewiesen. Das Nimh als Göttliche dabei nicht berührt werden darf, gibt diesem ganzen dabei einen leichten Slow-Burn, wenn auch dieser nicht der Hauptfokus der Geschichte ist.
Und auf keinen Fall darf hier der Findelkater vergessen werden. Der verlässliche Begleiter ist einer meiner Lieblingscharactere in dem Buch geworden.

Was mir besonders gut gefallen hat, war der Aufbau der Geschichte, der zwar klassischen Schemen folgte, der aber hier gut funktionierte.
Zudem hat mir das Magiesystem und generell die Welt sehr gut gefallen, vor allem mit den zwei unterschiedlichen Welten, die einerseits Grundverschieden und dann doch wieder sehr ähnlich waren.
Das Buch spielte auch sehr gut mit dem Thema Schicksal, Prophezeiung und freier Wille. Auch die nur in Seitensätzen angesprochene Religionskritik hat mir gut gefallen. Auch hat mir gut gefallen, wie offen und gleichzeitig das Buch mit queeren Themen umgegangen ist, ohne die als solche zu benennen. So wurde North von seiner leiblichen Mutter und einer Herzensmutter großgezogen, während der leiblicher Vater nur für den biologischen Teil zuständig war. Zudem befand sich North in einer Art Polybeziehung mit 2 weiteren Personen aus dem Himmelsreich.

Was mir weniger gut gefallen hat, war, dass man noch 1-2 Szenen mehr von der Entwicklung der Zuneigung der beiden Protas hätte einbauen können, damit es sich mehr wie ein Prozess als schlagartige Gefühlsentwicklung angefühlt hätte. Vor allem hätten sie sich noch etwas mehr über die Unterschiede ihrer Völker und Nationen austauschen können. Ich fand diese 2 Welten nämlich sehr spannend und hätte gerne mehr dazu gelernt. Aber vielleicht kommt das dann im 2. Teil mehr vor.

Fazit: Der Anfang des Buches ist etwas überwältigend, da man es mir 2 statt nur einer neuen Fantasy-Welt zu tun hat. Aber wenn man erstmal in das Buch hineingefunden hat, entwickelt sich das Ganze zu einer spannenden Geschichte, die gleichermaßen von Handlung als auch von Characteren getragen wird. Es ist eines dieser Bücher, wo man danach sofort den zweiten Teil lesen will, weil man einfach wissen muss, wie es den nun weitergeht.
Ich würde es kein Jahreshighlight nennen, aber die 5 Sterne hat es dennoch verdient, weil ich am Ende des Buches sagen konnte, dass mir das Buch gefallen hat.