Spannendes Worldbuilding mit wackeliger Umsetzung

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Worum geht’s?
Obwohl Nimh als Göttin über ihr Volk herrschen soll, haben sich ihre magischen Fähigkeiten bislang noch nicht gezeigt. Voller Zweifel sinkt das Vertrauen der Menschen in sie, bis eines Tages ein Stern vom Himmel fällt, der alle Prophezeiungen wahr werden zu lassen scheint. Statt eines Sternes steht jedoch Prinz North vor ihr, der aus dem Reich über Nimhs stammt – und der um jeden Preis wieder zurück nach Hause gelangen will.


Meine Meinung:
Fantasygeschichten faszinieren mich tatsächlich meist vor allem wegen des Settings und des Worldbuildings, insbesondere dann, wenn sich die Welten stark von unserer realen unterscheiden. In diesem Fall kam außerdem noch hinzu, dass ich den Kontrast zwischen einer sehr spirituellen und einer sehr technisch ausgerichteten Welt insbesondere in Hinblick auf die beiden Protagonisten unglaublich spannend fand.

Der Einstieg in die Geschichte kam mir persönlich dann leider ein wenig zäh vor, auch wenn ich durchaus Interesse daran hatte, mehr über die beiden Protagonisten und ihre jeweilige Welt zu erfahren. Die detaillierten Beschreibungen haben das Erzähltempo für meinen Geschmack allerdings viel zu sehr gedrosselt, was es trotz meines Interesses schwer gemacht hat, mit Begeisterung dabei zu bleiben.

Auch die Figuren haben bei mir leider eher gemischte Gefühle als Begeisterung hervorgerufen, was vor allem an ihren recht starren Haltungen lag. Einerseits konnte ich dabei gut nachvollziehen, dass ihre unterschiedlichen Lebensrealitäten nicht unbedingt förderlich für Akzeptanz und Offenheit gegenüber Neuem waren, andererseits wurde diese Haltung irgendwann einfach ein wenig vorhersehbar und nervig. Damit einher ging außerdem, dass ich keinen nennenswerten Anflug von Gefühlen zwischen den beiden wahrnehmen konnte. Für den Slow Burn Trope war auch das zwar keine grundsätzliche Überraschung, ich hatte so allerdings beim Lesen weder das Gefühl, die Figuren als Paar, noch als eigenständige Charaktere überhaupt wirklich kennenlernen zu können.

Ein Lichtblick war für mich daher tatsächlich das Worldbuilding, das mein Interesse am meisten fesseln konnte. Der Schreibstil war für mich zwar wie bereits erwähnt ein wenig zu ausschweifend und langatmig, da mich aber beiden Welten wirklich interessiert haben, werde ich Band zwei trotzdem lesen.


Fazit:
Auch wenn die Geschichte für meinen Geschmack insgesamt auf eher wackeligen Beinen steht, konnte mich das Worldbuilding ausreichend fesseln, um auch den zweiten Teil der Reihe lesen zu wollen. Figuren und Handlungsbogen haben ihr Potenzial dabei aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft, weshalb ich durchaus Hoffnung auf eine Verbesserung in der Fortsetzung hege.

Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel von mir.