Unterhaltsame Geschichte, aber das Gefühl hat gefehlt

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buecherliebling88 Avatar

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Inhalt
In „The promises we made“ von Simona Ahrnstedt geht es um Dessie, die als Security-Expertin und Personenschützerin arbeitet und um Sam, der aus dem Nichts ein Hotelimperium aufgebaut hat. Sam hat aus diesem Grund viele Neider, die ihn bedrohen, und braucht daher dringend einen Bodyguard. Als er sich an die Securityfirma Lodestar wendet, trifft er dort auf Dessie, die einst in Schulzeiten seine große Liebe war. Bis etwas passierte, das beiden das Herz brach. Als Dessie nun den Auftrag bekommt, Sams Leben zu schützen, beschließt sie, diesmal ihr Herz aus dem Spiel zu lassen. Doch aus dem Jungen von einst ist ein attraktiver Mann geworden und die erste große Liebe ist nicht so schnell vergessen. Haben Dessie und Sam noch eine zweite Chance?

Meine Meinung
Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, es gab allerdings leider auch ein paar Kritikpunkte.

Das Cover ist mit den dunklen Lilatönen, den Blumen und der leicht goldfarbenen Schrift wirklich schön gemacht und wirkt edel.

Mit dem Schreibstil der Autorin hatte ich leider vor allem am Anfang ein paar Probleme. Die Geschichte ist abwechselnd aus Dessies und Sams Sicht erzählt, jedoch nicht aus der Ich-Perspektive, sondern in der 3. Person. Das fand ich zum einen relativ ungewohnt und zum anderen hatte ich dadurch bis zum Ende den Charakteren und der Handlung gegenüber immer ein gewisses Gefühl von Distanz, das es mir nicht erlaubt hat, in die Geschichte vollkommen eintauchen zu können.

Vermutlich war das auch ein Grund dafür, warum ich emotionale Ebene zwischen Dessie und Sam auch leider so überhaupt nicht gefühlt habe. Es wird zwar an vielen Stellen im Buch beschrieben, wie Dessies und Sams Gefühle dem jeweils anderen gegenüber sind, aber es konnte mich nie so richtig abholen, unabhängig davon, ob es positive oder negative Gefühle waren. Das fand ich sehr schade und da die Liebesgeschichte zwischen den beiden einen großen Teil der Geschichte einnimmt, hat für mich etwas Wesentliches gefehlt.

Was mir hingegen gut gefallen hat, waren die verschiedenen gesellschaftlich relevanten und sehr aktuellen Themen, die die Autorin so in die Handlung eingewoben hat, dass es nicht gewollt wirkte, sondern sich natürlich angefühlt hat. Auch dass Dessie als Frau den eher als „Männerberuf“ angesehenen Job der Personenschützerin übernimmt, fand ich erfrischend anders und überraschend normal dargestellt.

Die Spannung im Hinblick auf die Bedrohungssituation, in der sich Sam befindet, war wirklich gut umgesetzt. Von Beginn an gab es eine subtile, unterschwellige Spannung, die mal deutlicher und mal weniger zu spüren war und die dazu beigetragen hat, dass ich wissen wollte, wie es weitergeht und vor allem, wer hinter den Bedrohungen steckt. Die Entwicklungen bei diesem Handlungsstrang fand ich richtig spannend und an manchen Stellen echt überraschend.

Die beiden Protagonisten waren mir sympathisch, sind mir allerdings, wie schon beschrieben, leider etwas ferngeblieben. Die Nebencharaktere fand ich hingegen ziemlich divers und interessant ausgestaltet, was mir gut gefallen hat und was die Geschichte auch mit etwas mehr Leben und Farbe angereichert hat.

Fazit
Insgesamt war das Buch ganz gute und größtenteils spannende Unterhaltung und es wurden einige wichtige Themen in einer angenehm natürlichen Art und Weise angesprochen. Leider hat mir das Gefühl jedoch auf weiten Strecken gefehlt, was die Liebesgeschichte wenig emotional und dadurch nicht allzu mitreißend gemacht hat. Schade, die Geschichte hätte sicherlich etwas mehr Potenzial gehabt.