Zu zäh und zu einfach

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akantha Avatar

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„The Promises we made – Als wir uns wieder trafen“ ist der neue Stand-alone-Roman von Simona Ahrnstedt erschieben bei Forever Ullstein. Wie der Titel vermuten lässt, handelt es sich um eine Second-Chances-Geschichte, die hier noch mit einer Bodyguard-Romane kombiniert wird.

Zwischen Dessie und Sam war es die ganz große Liebe, als sie Teenager waren. Doch ein schrecklicher Abend hat sie vollkommen entfremdet. Jahre später ist Sam Chef eines Hotelimperiums und benötigt einen Bodyguard. Dass Dessie jetzt als Sicherheitsexpertin arbeitet und das ausgerechnet in dem Unternehmen, welches Sam beauftragt, bringt beider Leben vollkommen aus dem Gleichgewicht.

Wie auch viele andere Liebesromane, ist „The Promises we made“ mit einer guten Portion Geheimnissen gewürzt. Nicht nur die Trennung von Sam, sondern auch private Erfahrungen von Dessie sind zu Beginn verschleiert und sollen die Neugier der Leser*innen wecken. Innerhalb von zwei (!) Seiten wird von „DEM EREIGNIS“, sowie „dem Ereignis“ gesprochen, was, anstatt mich neugierig zu machen, eher schon genervt hat. Denn welche Person codiert ihre Gedanken vor sich selbst? Es wirkt sehr künstlich und nicht wie Dessies authentische Überlegungen.

Ein Handlungsstrang, der auch maßgeblich für die Story ist, wird viel zu leicht aufgelöst, eher im Vorbeigehen und auch grundsätzlich hatte ich das Gefühl, dass sich viele Probleme in Luft auflösen oder merkwürdiger Weise gar nicht erst entstehen.

Insgesamt war die Geschichte leider sehr zäh. Über lange Passagen hatte ich das Gefühl, dass nichts passiert und ich gar nicht vorwärts komme. Wie auch schon bei "Nur noch ein bisschen Glück" hatte ich hier ebenfalls ein paar Probleme mit der Übersetzung ("Er war desperat."), was vermutlich dazu beigetragen hat, dass ich an jeder Seite rund 23% länger gelesen habe, als bei vergleichbaren Büchern (Genre und Format).

Gut gelungen fand ich hingegen das überraschende und actionreiche Ende, welches noch ein paar Enthüllungen bieten konnte.

Zusammenfassend komme ich zu 3 von 5 Sternen. Die Geschichte war größtenteils zu langatmig und ich hatte nicht das Gefühl, dass die Charaktere wirklich an ihren Problemen arbeiten müssen. Ob das gelungene Ende ausreicht, um mich nach Simona Ahrnstedts nächster Neuerscheinung greifen zu lassen, kann ich nach zwei Enttäuschungen nicht garantieren.