Zuviel Drama, zu wenig Tiefe

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april1985 Avatar

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Nach zahlreichen Highlights musste es Irgendwann ja kommen. Ein Flop! Richtig gelesen. Ich habe es wirklich versucht. Ich wollte, dass mir die Geschichte, die doch so wichtige Themen behandelt, gefällt. Leider hat sich The Promises we made aber als absoluter Fehlgriff entpuppt.

Dessie und Sam kennen sich seit Teenagertagen. Vor 15 Jahren waren sie einmal glücklich verliebt. Doch dann ist etwas passiert, das die beiden entzweit hat.
Heute ist Sam ein berühmter Hotelmagnat. Als solcher bekommt er auch die Schattenseiten seines Ruhms zu spüren. Von Anfeindungen und rassistischen Äußerungen wegen seiner Herkunft bishin zu Morddrohungen ist alles dabei. Als er für ein wichtiges Event eine Security-Firma beauftragt, ist es ausgerechnet Dessie auf die er wieder trifft. Und er will sie unbedingt als persönlichen Bodyguard.

Erhofft habe ich mir eine Geschichte mit Gefühl, starken Persönlichkeiten, eine gewisse Spannung und natürlich Romantik. Und auf die typischen Schweden-Vibes wollte ich auch nicht verzichten. Tja, bekommen habe ich relativ wenig....aber eins nach dem anderen.

Schon der Einstieg ist mir relativ schwer gefallen. Meistens lösen sich die Startschwierigkeiten spätestens ab 100 Seiten in Luft auf. Hier war das Gegenteil der Fall. Ich konnte einfach keine Bindung zu den Protagonistin aufbauen. Zum einen sind mir Dessie und Sam bis zum Schluss unnahbar vorgekommen, was zum Teil auch mit der Erzählerperspektive zusammenhängt. Zum anderen kamen die Emotionen nicht bei mir an. Weder die positiven, noch die negativen.

Die Liebesgeschichte habe ich mit ziemlicher Belanglosigkeit verfolgt. Von Dessie war ich eher genervt, als dass ich eine toughe Frau in ihr sehen konnte. Gefühlt hat sie ständig nur an Matratzensport gedacht. Und Sam war einfach nicht authentisch für mich. Einerseits stellt er sich als den Macher schlechthin dar, andererseits jammert er ständig herum und zerfließt in Selbstmitleid.

Die mangelnde Sympathie für die Protagonisten hat auch dazu geführt, dass ich die eigentlich so wichtigen und ernsten Themen nicht fühlen konnte. Die Autorin hat einfach zu viel auf einmal gewollt, anstatt sich auf ein bis zwei Themen zu konzentrieren. Es geht um Fremdenhass, Akzeptanz, Selbstzweifel, Vergewaltigung und Unterdrückung von Frauen, posttraumatische Belastungen und eben auch um Geschlechterrollen. Mein Kopf wollte da einfach irgendwann nicht mehr mitmachen. Es war einfach zuviel des Guten, oder besser gesagt Schlechten. Zuviel Drama und das dann teilweise noch künstlich aufgebauscht.

Abgesehen davon war für mich nicht wirklich, außer gegen Ende, Spannung auszumachen. Ab der Hälfte habe ich eigentlich nur mehr quergelesen. Leider keine Leseempfehlung!

Fazit
Hier ist er: Mein Flop des Jahres! Leider hat mir Promises we made aus mehreren Gründen nicht gefallen. Schade, weil das Potenzial für eine tiefgründige Liebesgeschichte da gewesen wäre Simona Ahrnstedt aber zuviel auf einmal wollte.

Von mir gibt's diesmal leider keine Leseempfehlung!