Gut vs. Selbstverliebt

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xinchen Avatar

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Erst einmal zum Cover: Da es sich um ein Foto vom Film handelt, kann ich nicht wirklich viel dazu sagen. Es zeigt die Schule, wirkt aber sonst eher unaufgeregt.
Ich hatte gar nicht ganz so große Erwartungen an das Buch und kann sagen, dass ich wirklich positiv überrascht wurde. Die Geschichte war wirklich großartig unterhaltsam und voller Humor. Besonders gefallen hat mir wie der Autor mit den Klischees über Märchen gespielt hat. Da gibt es ja wirklich einige und es war sehr lustig diese zum Leben erweckt erleben zu können. Auch die Fragen nach Gut und Böse wurde sehr nuanciert in dieser Geschichte behandelt. Immer wieder habe ich beim Lesen festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist Menschen in eine von beiden Kategorien zu stecken und denken, dass sie sich nie mehr ändern können. Auch wie die Personen im Buch versucht haben ihre vorgelegten Rolle gerecht zu werden, war häufig sehr lustig, aber manchmal auch ein bisschen traurig.
Nun komme ich den beiden wichtigsten Punkten in diesem Buch für mich. Und zwar den Protagonistinnen: Agatha und Sophie. Unterschiedlich wie Tag und Nacht. Haben mich nicht nur ihre Eigenarten und Schwächen begeistert, sondern auch die Dynamik unter den beiden. Zwar geht es in dem Buch auch viel um die "wahre" Liebe, aber für mich ging es vor allem um die Freundschaft zwischen den beiden. Die ist nicht perfekt und sehr ungleich und man könnte sogar sagen ein wenig toxisch. Nichtsdestotrotz konnte ich nachvollziehen was die beiden aneinander hatten und warum sich das Verhältnis in einer neuen Umgebung ändern musste.
Agatha ist so eine liebe Seele und gute Freundin. Sie konnte ich einfach nur gernhaben. Auch ihren Wunsch nach Hause zurück kehren zu wollen, fand ich sehr nachvollziehbar. Manchmal war sie mir ein wenig zu aufopferungsvoll und zu verständnisvoll. Aber ich glaube, dass sollte sie auch sein. Und dann gab es noch Sophie. Wenige Charaktere habe ich so sehr genoßen wie sie. Selten habe ich über einen nazistischeren und arroganten Menschen gelesen. Sie war so herrlich in ihrem eigenen Kopf gefangen, dass sie überhaupt nicht gemerkt hat, dass die Realität ganz anders aussieht. Selten habe ich so gelacht über Abschnitte lachen müssen. Besonders wenn sie darüber nachgedacht hat was für ein toller Mensch/Prinzessin sie ist, weil sie ja nur Gutes tut.
Die Story war sehr unterhaltsam und sehr spannend erzählt. Nur am Ende ging mir alles ein bisschen schnell und ich war auch ein wenig verwirrt.

Fazit:

Eine tolle, lustige und ironische Geschichte über Märchen und ob böse und gut wirklich einteilbar sind.