Märchen hinter den Kulissen

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papilionna Avatar

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Ich war von der Prämisse dieses Buchs total begeistert und auch das Cover sowie die innere Gestaltung konnten mich überzeugen. Vor allem die Karte am Anfang ist super detailreich, sodass ich während des Lesens des Öfteren zurückgeblättert habe.

Das Gute vorweg: ich finde das Konzept des Autors, dass Märchenfiguren alle mal Kinder waren, die auf einer magischen Schule entweder das Gute oder das Böse lernen, total originell und interessant. Ich fand es immer witzig, wenn im Text Anspielungen auf verschiedene Märchen gemacht wurden und wie es mit den Figuren weiterging, nachdem ihre Geschichte auserzählt war.

Leider habe ich dennoch schwer in die Handlung hineingefunden. Irgendwie war mir das Worldbuilding zu schwammig, vor allem die Magie hat mich teilweise irritiert. Es sind Dinge passiert, die nicht richtig erklärt wurden und deshalb nur Verwirrung hinterlassen haben.
Auch die Protagonistinnen Sophie und Agatha gingen mir nach einer Weile nur noch auf die Nerven. Wenn man den Klappentext gelesen hat, ist von der ersten Seite an klar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird und obwohl ich Agatha in den ersten Kapiteln noch sympathisch fand, wurde sie später ähnlich nervig wie Sophie.
Auch ihre Beziehungsdynamik ändert sich gefühlt von Seite zu Seite. Zwischendurch war ich richtig verwirrt, ob Sophie und Agatha nun gerade befreundet sind, sich hassen, oder wie nun gerade der Stand der Dinge ist.

Ein weiterer Störfaktor für mich ist die Klischeehaftigkeit, mit der der Autor gut und böse unterscheidet. Die Guten lieben Rosa, Beauty und Sport, die Bösen tragen schwarz, sind unhygienisch und hassen alles. Demzufolge bin ich wohl böse :)
Anfangs dachte ich, dass der Autor damit subtil in eine Richtung deuten will und sich die Gruppen in der Schule homogener anfühlen werden, doch leider zieht sich der stereotype Kontrast durchs ganze Buch, was ich sehr schade finde.

Was man dem Buch aber zugutehalten muss, ist seine Kurzweiligkeit. Die Seiten fliegen nur so dahin und für jüngere Jugendliche ist die Geschichte sicher ganz nett. Ich werde die Reihe jedoch nicht weiter verfolgen.