Magisch!

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majandra Avatar

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Dieses Buch punktet bereits durch sein wunderschönes Cover, das wirklich Lust darauf macht, den Inhalt zu erkunden. Und man wird definitiv nicht enttäuscht. Das Thema der Geschichte ist der absolute Klassiker: Gut gegen Böse. Hier wird diese Thematik auch noch in das klassischste aller Genres eingebettet: Wir befinden uns in einer Märchenwelt.

An diesem Buch hat mir besonders gefallen, dass die uns bekannte Märchenwelt ein wenig in einen anderen Kontext gesetzt wird. Die klassischen Märchen existieren zwar, aber das Drumherum ist das eigentlich Interessante: Kinder werden entführt und tauchen letztlich in diesen Märchen wieder auf. Zwischendrin kommen sie in die Schule des Guten und die Schule des Bösen, um alles zu lernen, was man als Prinzessin oder Hexe braucht. Dabei wird an überraschenden Wendungen nicht gespart und man möchte immer weiterlesen, um die nächsten spannenden Überraschungen nicht zu verpassen. Die Grundfragen bleiben dabei aber immer die Gleichen: Wird die Prinzessin ihren Prinzen finden? Siegt das Gute am Ende über das Böse? Kann man im Leben wirklich etwas verändern oder ist alles vorherbestimmt? Stellenweise entdeckt man auch die eine oder andere Ähnlichkeit zum Harry-Potter-Universum mit dem Trimagischen Turnier oder seinen teilweise recht exzentrischen Lehrkräften.

Der Schreibstil ist meiner Ansicht nach eher für Erwachsene gedacht. Eigentlich soll das ja ein Jugendbuch sein - für Kinder ist es allerdings keinesfalls geeignet, eher für ältere Teenager, allein schon aufgrund des Umfangs. Verständlich geschrieben ist das Buch jedoch allemal.

Die Figuren sind allesamt sehr gut beschrieben worden und man kann sie sich gut vorstellen. Auch waren sie fast das gesamte Buch über sehr authentisch, nur gegen Ende waren es für meinen Geschmack ein bisschen zu viele überraschende Wendungen, wodurch die Glaubhaftigkeit der Figuren ein wenig zu leiden hatte. Insgesamt stört das jedoch wenig.

Ursprünglich interessant war das Buch vor allem deshalb für mich, weil ich als Lehrkraft selbst Märchen im Deutschunterricht unterrichte, jedoch hat sich herausgestellt, dass das Buch für so junge Kinder eher ungeeignet ist. Nichtsdestotrotz hat es mir sehr gut gefallen, weil mir die Sichtweise auf Märchen und wie diese entstehen einen anderen Blickwinkel geliefert hat, das halte ich für eine sehr kreative Idee des Autors.

Mein einziger Kritikpunkt: Ich hätte mir etwas mehr Inklusion gewünscht. So, finde ich, ist es etwas zu konservativ, dass Prinzessinnen ihren Prinzen suchen und es nichts anderes gibt als Mann und Frau. Vielleicht erklärt es sich daraus, dass das ursprüngliche Buch aus 2013 stammt oder dass die klassischen Märchen nun einmal so aufgebaut sind - aber hier hätte die Geschichte definitiv noch mehr Potenzial.

Wer jedoch Märchen mag oder Fantasy, der wird dieses Buch lieben!