Zwischen Bühne, Magie und dunklen Geheimnissen

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buecherfluesterin Avatar

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Bereits die ersten Seiten haben bei mir genau den richtigen Ton getroffen: düster, atmosphärisch und mit einem Hauch von Mystery. Ich wusste sofort – das wird kein locker-leichter Roman, sondern eine Geschichte mit Tiefe, dunklem Sog und einer gewissen Melancholie, die mich immer wieder aufs Neue reizt.

Edie und Violet wirken von Anfang an wie zwei Figuren mit vielen inneren Spannungen. Man spürt, dass da etwas in der Luft liegt – nicht nur zwischen den Zwillingen selbst, sondern auch zwischen ihnen und der Welt, in der sie sich bewegen. Besonders Edie hat mich in der Kürze der Leseprobe schon beeindruckt: entschlossen, eigenständig und mit einer tiefen Verletzlichkeit, die sie aber eher hinter einer rauen Schale versteckt. Das Thema Tod und spiritistische Shows ist mutig gewählt und schafft sofort eine besondere Atmosphäre – zwischen Neugier, Kälte und der Suche nach Wahrheit.

Auch stilistisch hat mich die Leseprobe überzeugt: Amanda Glaze schreibt bildhaft und dicht, ohne zu verspielt zu werden. Ich hatte sofort die Bühne, die düsteren Schatten im Saal und den kalten Griff des Todes vor Augen. Es liest sich angenehm und flüssig, ohne dabei den Tiefgang zu verlieren – das gefällt mir persönlich besonders gut.