Jetzt schon tief berührend!

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bücherpinguin Avatar

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Mir fehlen nach dieser Leseprobe etwas die Worte, ich bin vielleicht sogar schockiert. Natürlich hat man schon viel über die Anfeindungen und Gemeinheiten gegenüber adipösen oder kräftig gebauten Menschen gehört, aber ich bin immer wieder fassungslos, wenn ich damit konfrontiert werde.

Elin hat den Dingen, die vielleicht helfen und den anderen Menschen etwas geben, womit sie dem Problem aus dem Weg gehen können (Aufmunterungen und Zuspruch von Freunden und Eltern) total den Wind aus den Segeln genommen. Sie erzählt sehr reflektiert und ehrlich von ihren wahren Gefühlen. Hinter ihren Worten steckt aber auch so viel mehr, wie z.B. dem kleinen Adjektiv „sanft“, als sie die Stimme ihrer Mutter beschreibt. Ich habe zwischen den Zeilen gelesen, dass ihre Mutter sie wahrscheinlich oft wie ein kleines und zerbrechliches Kind behandelt, obwohl Elin inzwischen schon groß ist. Ob das jetzt gut oder schlecht ist? Ich weiß es noch nicht. Und das ist auch lange nicht meine einzige Frage, ich habe noch viele weitere, die geklärt werden wollen. Außerdem möchte ich Elin gerne dabei begleiten, wie sie den Kochkurs besucht und dort nicht nur eine neue Liebe, sondern hoffentlich auch zu sich selbst und mehr Selbstzufriedenheit findet. Um ehrlich zu sein, wünsche ich mir das nicht nur von der Geschichte, sondern ich erwarte es regelrecht. Denn schon nach den ersten Seiten ist mir Elin sympathisch und ich leide mit ihr mit. Da hoffe ich natürlich auf ein Happy End für sie.
Ich bin schon nach meinem ersten Eindruck der festen Überzeugung, dass in Elin eine kluge und starke Frau steckt, die mit Hilfe von einer großen Portion Liebe (zusätzlich zu der Liebe ihrer Eltern, die sie zu akzeptieren und unterstützen zu scheinen, aber es sind eben immer noch die Eltern, eine andere Meinung über einen selbst zählt dann doch oft viel mehr) über sich selbst hinauswachsen kann und allen zeigen kann, was für eine Schönheit in ihr steckt!

Besonders froh bin ich, dass der Roman aus Elins Perspektive erzählt wird, denn das brauchte das Buch auf jeden Fall. So ist man ganz nah dran und kann hinter Elins Fassade blicken, die sie zwischen sich und der Welt aufbaut. Auch finde ich, dass der Schreibstil mit seinen onomatopoetischen Beschreibungen die Weite und Ruhe Islands, sowie das Innenleben von Elin sehr gut rübergebracht hat.

Nach den ersten Zeilen des 1.Kapitels war ich noch etwas verwirrt („Trollmann wer?“), aber dann war ich sofort in der Geschichte drin.
Die Lüge um den Kochkurs lässt direktes Konfliktpotenzial erkennen und baut damit schonmal etwas Spannung auf. Auch äußert Elin Bedenken, ob sie bereit dafür ist, dort aufzutauchen, was mich als Leserin schon erahnen lässt, dass Elin es nicht immer einfach hat. Mit nicht immer meine ich damit selten. Hoffnung geben mir aber - neben dem Klappentext („Jon, ich bin bereit für dich!!) - die Eltern von Elin, die sie zwar nicht immer verstehen zu können, aber sie aus ganzem Herzen lieben und sich für sie einsetzten. Irgendwie hoffe ich nach Elins Ankündigung, dass ihre Mutter den Daniel hochkant rauswerfen würde sogar, dass er mal vorbeikommt…
Damit hat Elin schonmal zwei Personen, an die sie sich immer wenden könnte. Noch mehr vertraut sie aber anscheinend ihrer Freundin Sophia, die ich gerne im Laufe des Buches kennenlernen würde.

Das Buchcover ist mir mit dem Hintergrund fast schon zu kitschig, aber auf einem Foto sieht es auch immer nochmal ganz anders aus, als in echt. Die Schriftarten und -Größen gefallen mir auch wieder richtig gut. Und schön ist es ja, keine Frage! Zusätzlich ist es auch ein sehr besonderes Buchcover, was ich immer supporte.

Zum Schluss möchte ich noch loswerden, wie cool ich es finde, dass die Seitenzahlen am Rand stehen und ich hoffe, dass ist nicht nur in der Leseprobe so, sondern auch im gedruckten Buch! :)