Zu viel verschenktes Potenzial
Ich habe selten ein so schön aufgemachtes Buch gesehen, die Gestaltung ist innen wie außen ein einziger Augenschmaus. Und auch die Inhaltsangabe versprach eine turbulente, Action-geladene Romantasy-Geschichte. Ich bin immer noch zwiegespalten, ob ich „The Stars Are Dying“ eher gut oder eher schlecht finde, weil es einige wirklich tolle Aspekte hatte, aber insgesamt waren auch sehr viele Details unstimmig.
1.
Die Liebesgeschichte in diesem Buch hat leider überhaupt nicht gefunkt und das lag meines Erachtens an den zwei viel zu unausgereiften Hauptcharakteren:
Gerade mit Astraeas Hintergrundgeschichte hätte man sie als Protagonistin so wunderbar vielschichtig aufbauen können. Sie hätte eine starke und trotzdem sanftmütige Protagonistin sein können, stattdessen wirkte sie stur, wechselhaft und – obwohl sie das eigentlich nicht war – passiv, ohne aber dabei wirklich als Charakter greifbar zu werden.
Nyte war sogar noch unnahbarer. Eigentlich weiß man von ihm am Ende des Buches noch ungefähr genauso viel wie am Anfang: nämlich dass er eine Obsession für Astraea hat.
Nachdem schon die Charaktere selbst keinerlei wirkliche Charakterzüge aufwiesen, blieb es schwer, zwischen den Protagonisten irgendeine Art von Chemie zu spüren. Die Romantik wirkte völlig erzwungen und unnatürlich, weil die Figuren nie ein wirkliches Gespräch geführt geschweige denn eine Beziehung aufgebaut haben.
Dieses Hin und Her zwischen Hass und Anziehung wurde irgendwann nur noch nervig.
2.
Der Schreibstil wäre eigentlich wirklich angenehm zu lesen gewesen, hätte es nicht dazwischen immer wieder Szenen- und Gedankensprünge gegeben. Das hat das Verständnis und den Lesefluss teilweise so sehr gestört, dass ich die Szenen nochmals lesen musste.
3.
Das Buch hätte gekürzt werden müssen, teilweise zog es sich echt ewig. Der im Klappentext beworbene Wettkampf war ein bloßer Nebenplot, der teilweise einfallslos wirkte und gleichzeitig die wirrsten Szenen im Buch hervorbrachte. Mir hat die erste Hälfte ohne Wettkampf tatsächlich sogar besser gefallen. Und das Traurige daran ist tatsächlich, dass die „Auflösung“ am Ende des Wettkampfs echt überraschend und gut umgesetzt war; der Wettkampf selbst fühlte sich aber als bloßes Mittel zum Zweck an.
Fazit:
Durch die emotionale Abkapselung von den Protagonisten wirkte das Buch während des Lesens mehr wie ein Bericht denn ein Roman. Ich musste mich stellenweise richtig durchquälen. Traumatische Erlebnisse wurden mir zu schnell unter den Teppich gekehrt, emotional kamen die Geschehnisse nicht bei mir als Leserin an.
Das Ende mit der Auflösung hat mir hingegen sehr gut gefallen. Auch mit etwas zeitlichem Abstand nach Beenden des Buchs finde ich, dass der Plot im Gesamten einige sehr gute Ideen enthält. Leider scheitert es an der Detailumsetzung. Ohne die emotionale Bindung zu den Charakteren hätte ich genauso gut eine Zusammenfassung lesen können: Das hätte Zeit gespart und ich hätte kaum etwas verpasst.
ABER: Trotz allem bin ich am Überlegen, Band 2 noch eine Chance zu geben. Ich fand den Konflikt am Ende und das gesamte Worldbuilding richtig toll und habe die Hoffnung, dass die Autorin nun mit einem Verlag, der ihr den Rücken stärkt und ggf. Hilfestellung gibt (meines Wissens wurde The Stars are Dying ja ursprünglich noch als Selfpublisher Ausgabe veröffentlicht), die Probleme bezüglich der Umsetzung in den Griff bekommt.
2,5 Sterne (Tendenz zu 3)
1.
Die Liebesgeschichte in diesem Buch hat leider überhaupt nicht gefunkt und das lag meines Erachtens an den zwei viel zu unausgereiften Hauptcharakteren:
Gerade mit Astraeas Hintergrundgeschichte hätte man sie als Protagonistin so wunderbar vielschichtig aufbauen können. Sie hätte eine starke und trotzdem sanftmütige Protagonistin sein können, stattdessen wirkte sie stur, wechselhaft und – obwohl sie das eigentlich nicht war – passiv, ohne aber dabei wirklich als Charakter greifbar zu werden.
Nyte war sogar noch unnahbarer. Eigentlich weiß man von ihm am Ende des Buches noch ungefähr genauso viel wie am Anfang: nämlich dass er eine Obsession für Astraea hat.
Nachdem schon die Charaktere selbst keinerlei wirkliche Charakterzüge aufwiesen, blieb es schwer, zwischen den Protagonisten irgendeine Art von Chemie zu spüren. Die Romantik wirkte völlig erzwungen und unnatürlich, weil die Figuren nie ein wirkliches Gespräch geführt geschweige denn eine Beziehung aufgebaut haben.
Dieses Hin und Her zwischen Hass und Anziehung wurde irgendwann nur noch nervig.
2.
Der Schreibstil wäre eigentlich wirklich angenehm zu lesen gewesen, hätte es nicht dazwischen immer wieder Szenen- und Gedankensprünge gegeben. Das hat das Verständnis und den Lesefluss teilweise so sehr gestört, dass ich die Szenen nochmals lesen musste.
3.
Das Buch hätte gekürzt werden müssen, teilweise zog es sich echt ewig. Der im Klappentext beworbene Wettkampf war ein bloßer Nebenplot, der teilweise einfallslos wirkte und gleichzeitig die wirrsten Szenen im Buch hervorbrachte. Mir hat die erste Hälfte ohne Wettkampf tatsächlich sogar besser gefallen. Und das Traurige daran ist tatsächlich, dass die „Auflösung“ am Ende des Wettkampfs echt überraschend und gut umgesetzt war; der Wettkampf selbst fühlte sich aber als bloßes Mittel zum Zweck an.
Fazit:
Durch die emotionale Abkapselung von den Protagonisten wirkte das Buch während des Lesens mehr wie ein Bericht denn ein Roman. Ich musste mich stellenweise richtig durchquälen. Traumatische Erlebnisse wurden mir zu schnell unter den Teppich gekehrt, emotional kamen die Geschehnisse nicht bei mir als Leserin an.
Das Ende mit der Auflösung hat mir hingegen sehr gut gefallen. Auch mit etwas zeitlichem Abstand nach Beenden des Buchs finde ich, dass der Plot im Gesamten einige sehr gute Ideen enthält. Leider scheitert es an der Detailumsetzung. Ohne die emotionale Bindung zu den Charakteren hätte ich genauso gut eine Zusammenfassung lesen können: Das hätte Zeit gespart und ich hätte kaum etwas verpasst.
ABER: Trotz allem bin ich am Überlegen, Band 2 noch eine Chance zu geben. Ich fand den Konflikt am Ende und das gesamte Worldbuilding richtig toll und habe die Hoffnung, dass die Autorin nun mit einem Verlag, der ihr den Rücken stärkt und ggf. Hilfestellung gibt (meines Wissens wurde The Stars are Dying ja ursprünglich noch als Selfpublisher Ausgabe veröffentlicht), die Probleme bezüglich der Umsetzung in den Griff bekommt.
2,5 Sterne (Tendenz zu 3)