Nichts ist, wie es scheint
Eigentlich will Bea nichts lieber als vergessen und alles hinter sich lassen. Ihren Modeljob hasst sie. Als sie in Marrakesch während eines Shootings mit einem teuren Modelkleid in einen Brunnen steigt, um sich selbst wieder zu fühlen, weiß sie, sie muss etwas ändern. Als sie in Marrakesch über einen Souk bummelt, wird ihr nicht nur ihr Rucksack gestohlen, sie gerät auch in Lebensgefahr. Gemeinsam mit Marnie, einer Zufallsbekanntschaft, die ihr zu Hilfe eilt, fährt sie an die Küste, wo Marnie eine Pension betreibt. Im Surfhouse kommt Bea unter und hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser, bis sie merkt, dass nichts ist, wie es scheint und sie sich fragt, wem sie noch vertrauen kann. Sind ihre Freunde wirklich ihre Freunde? Und was hat es mit dem Verschwinden einer Urlauberin auf sich, von der die Surfer das letzte Mal vor einem Jahr gehört haben? Lucy Clarke schafft es wieder einmal, einen soliden Thriller mit vielen Wendungen zu konstruieren, der sich sehr schnell wegliest und die Leser auf so manche falsche Fährte führt. Schnell stellt sich heraus, dass so gut wie jeder, der zu der scheinbar ungebundenen coolen und unkonventionellen Surfer-Community gehört, seine eigenen Geheimnisse mit sich herumschleppt. Der Schreibstil ist locker und leicht, die Schilderungen Marokkos einprägsam und atmosphärisch und das Fachwissen, das die Autorin rund um das Surfen, die perfekten Windbedingungen und Wellen vermittelt, geradezu verblüffend. Die perfekte Urlaubslektüre.