Liebe statt Angst

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justm. Avatar

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Wer "tropes" mag, wird dieses Buch lieben.
Denn von "enemy to lovers" über "fake Beziehung" bis hin zu "happily ever after" wird hier so ziemlich alles geboten. Und das vor charmantem Kleinstadt-setting (das mich wahnsinnig an Stars Hollow erinnerte), mit natürlich wunderschönen und charmant unperfekten Charakteren.

Aber von vorn: Naomi wird von ihrer Zwillingsschwester nach Knockemout gelockt, wo sie nicht nur erfahren muß, das eben diese Schwester dort verhaßt ist bis zum geht nicht mehr, sondern auch eine Tochter hat, von der Naomi bislang nichts wußte, auf die sie aber von einem auf den anderen Tag aufpassen soll. Und als wäre das alles nicht genug trifft sie auch noch auf den Stadt-Griesgram, der allerdings aussieht wie ein nordischer Gott und in ihr Gefühle auslöst, die sie eigentlich gar nicht will.

Autorin Lucy Score hat mit "Things we never got over" sicher keine hochtrabende Literatur geschaffen. Dafür aber einen Roman über die Liebe und das Leben, der es schafft einen beim Lesen zu berühren. Ich für meinen Teil habe an etlichen Stellen gelacht und mußte an anderen wiederum die ein oder andere Träne wegwischen.

Ja, die Charaktere, die Mitte 30 bzw. Anfang 40 sind benehmen sich teilweise wie Teenager, so manche Situation ist nicht nur ein wenig überspitzt, und die heißen Szenen (von denen es einige gibt) hab ich auch schon "in besser" gelesen.
Und dann ist da noch die Krimi-Geschichte, wenn ich es mal so nennen will, rund um die böse Schwester Tina, die es für mich gar nicht gebraucht; ein Happy End hätte es auch anders geben können.

Dennoch: Ich hab mich trotz der doch etwas erschlagenden Länge gut unterhalten gefühlt und bin, trotz der zum Teil eigenwilligen Übersetzungen, nur so durch die Seiten geflogen.

Da einem neben Naomi und Knox auch die anderen Charaktere ein wenig ans Herz gewachsen sind, ist es wenig verwunderlich, daß noch zwei Fortsetzungen ausstehen, die sich zum Einen um Nash und zum Anderen um Lucian drehen werden.
Ich für meinen Teil werde ganz sicher auch diese beiden Teile verschlingen. Denn wie schreibt Score am Ende? "Es geht darum, wieder und wieder Liebe statt Angst zu wählen. Es geht darum, da zu sein und mutig zu sein, auch wenn wir wissen, daß es höllisch wehtun wird."