Solider Justizthriller mit jeder Menge Action

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ron_robert_rosenberg Avatar

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Steve Cavanagh ist bekannt dafür, originelle Plots rund um den Starjuristen Eddie Flynn zu erfinden. Auch in "Thirteen" geht es um das scheinbar Undenkbare. In einer Geschworenen-Jury sitzt der wahre Täter eines Doppelmordes, der als Beziehungstat getarnt ist und einen prominenten Hollywood-Schauspieler stark belastet. Lange Zeit ist unklar, welches Motiv dieser grausamen Tat zugrunde liegt und wer der Gewinner dieses Katz-und-Maus-Spiels sein wird.
Geschickt wechselt die Perspektive zwischen Eddie und dem Täter hin und her, wie eine wilde Kamerafahrt. Cavanagh schafft es mit den altbewährten Tricks, den Leser immer wieder zu ködern und die Spannung recht hoch zu halten. Viele Szenen wirken, als wären sie einem der vielen Action-Reißer aus dem Kino entliehen, dennoch sind sie nicht abgedroschen oder vorhersehbar. Der Autor scheint Spaß an irren Wendungen und Action zu haben, so dass es nie langweilig wird. Natürlich ist diese Form der Unterhaltungsliteratur immer ein Spagat, denn sie geht zu lasten der Glaubwürdigkeit. Die Frage ist manchmal, wie viele Zufälle und Konstruktionen dem Leser zumutbar sind. Auch die Figuren bleiben häufig hinter der im Vordergrund stehenden Handlung zurück. Aber diejenigen, die eine kurzweilige Story mit originellen Ideen und knallharter Action lieben, stellen sich solche Fragen selten. Und da das auch die Zielgruppe ist, kann ich dem Autor zu diesem gelungenen Buch nur gratulieren. Eine Gedankentiefe oder gar Nachdenklichkeit darf man jedoch nicht erwarten.