Der Klappentext erschien spannender als andere Gerichtskrimis und konnte meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Der Autor schafft durch die verschiedenen Erzählebenen die Hauptpersonen gut darzustellen. Man findet den Strafverteidiger von Anfang an sympathisch und nimmt auch Anteil an seiner privaten Entwicklung. Es ist überhaupt nicht störend, wenn man die Bücher davor nicht kennt, man findet sich rasch zurecht. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, teilweise aber etwas langatmig. Der Kriminalanteil im Buch ist nicht zu blutrünstig, für eingefleischte Thrillerfans wird es fast schon zu wenig sein. Hauptaugenmerk liegt auf dem Verfahren mit all seinen Tücken, Wendungen und Emotionen. Die Geschichte wirkt manchmal konstruiert. Das Kräftemessen zwischen Gut und Böse ist das Hauptthema. Das amerikanische System der Geschworenengerichte war mir persönlich zu trocken, durch die Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit der diversen Protagonisten wird wieder Spannung aufgebaut. Trotz einiger Mängel 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Justiz- und Krimifans.