Figuren-Fantasy
Nachdem “Das unsichtbare Leben der Addie LaRue” mich ziemlich fasziniert hatte, war ich neugierig, was dessen Autorin nun vorlegt.
Die Geschichte versetzt ihre Leser in ein London, das in vier Teile separiert ist, wobei die Handlung „nur“ in dreien davon spielt. Im Roten (magischen) London herrscht Unruhe, weil sich Angst breitmacht, dass die „Hand“, eine Art Geheimorganisation, nicht nur die königliche Familie auslöschen, sondern letztlich das gesamte Königreich ins Chaos stürzen könnte. Gelingen könnte dies mit einem außergewöhnlich magischen Artefakt. Das bzw. die „Hand“ sucht die Magierin (Lila) Bard in den verschiedenen Londons und begegnet dabei Tes, die Magie manipulieren kann. Damit könnte sie die Welt ins Verderben stürzen oder sie retten …
In diese Trilogie bin ich eingestiegen, ohne die Vorgänger-Trilogie zu kennen, aber ich kam klar, wenngleich mir sicher der eine oder andere Zusammenhang gefehlt haben mag (das ist aber bei Millionen Lesern von HdR, die das „Silmarillion“ nicht gelesen haben, auch der Fall). Aber V.E. Schwab liefert ja nicht zuletzt durch Rückblenden gute Einblicke in das vorangehende Geschehen. So kommt man langsam in die Handlung rein, die sich typisch für den ersten Band einer Trilogie nur langsam entfaltet. Zwar geht es nicht um das grundlegende Worldbuilding (das dürfte weitgehend ja schon in der ersten Trilogie passiert sein), sondern vor allem um die Beschreibung der Figuren, aber dazu benötigt man eben Zeit bzw. Seiten, was man aber weiß, wenn man sich auf Trilogien einlässt. Mit großer Detailtiefe werden die zahlreichen Figuren „aufgebaut“, das geschieht teilweise in Rückblenden zu verschiedenen Zeitpunkten vor der „Jetzt-Zeit“. Das ist für einen Newbie in der Welt streckenweise ein bisschen viel, aber weil die Autorin die Fantasy-Welt auch nicht neu erfindet und die eigentliche Handlung überschaubar ist, kann man mit ein bisschen Übung im Genre gut „mitfiebern“. Bedingung dafür ist aber, dass man sich für die (jugendlichen) Charaktere bzw. ihre Entwicklung interessiert. Auch der Schreibstil ist eher einer jungen Leserschaft angemessen, das ist gut lesbar, aber insgesamt ist die Geschichte nicht so komplex wie es etwa J. R. R. Tolkiens Werke sind. „Threads of Power“ ist solide Fantasy für eher junge Leser und hat mich einfach nicht so erreicht wie es Addie LaRue tat, weil es zu sehr fast ausschließlich um die Figuren ging. Deshalb gibt es abgerundete 3,5 Sterne für ein Buch, bei dem jeder selbst entscheiden sollte, ob die Lektüre lohnt.
Die Geschichte versetzt ihre Leser in ein London, das in vier Teile separiert ist, wobei die Handlung „nur“ in dreien davon spielt. Im Roten (magischen) London herrscht Unruhe, weil sich Angst breitmacht, dass die „Hand“, eine Art Geheimorganisation, nicht nur die königliche Familie auslöschen, sondern letztlich das gesamte Königreich ins Chaos stürzen könnte. Gelingen könnte dies mit einem außergewöhnlich magischen Artefakt. Das bzw. die „Hand“ sucht die Magierin (Lila) Bard in den verschiedenen Londons und begegnet dabei Tes, die Magie manipulieren kann. Damit könnte sie die Welt ins Verderben stürzen oder sie retten …
In diese Trilogie bin ich eingestiegen, ohne die Vorgänger-Trilogie zu kennen, aber ich kam klar, wenngleich mir sicher der eine oder andere Zusammenhang gefehlt haben mag (das ist aber bei Millionen Lesern von HdR, die das „Silmarillion“ nicht gelesen haben, auch der Fall). Aber V.E. Schwab liefert ja nicht zuletzt durch Rückblenden gute Einblicke in das vorangehende Geschehen. So kommt man langsam in die Handlung rein, die sich typisch für den ersten Band einer Trilogie nur langsam entfaltet. Zwar geht es nicht um das grundlegende Worldbuilding (das dürfte weitgehend ja schon in der ersten Trilogie passiert sein), sondern vor allem um die Beschreibung der Figuren, aber dazu benötigt man eben Zeit bzw. Seiten, was man aber weiß, wenn man sich auf Trilogien einlässt. Mit großer Detailtiefe werden die zahlreichen Figuren „aufgebaut“, das geschieht teilweise in Rückblenden zu verschiedenen Zeitpunkten vor der „Jetzt-Zeit“. Das ist für einen Newbie in der Welt streckenweise ein bisschen viel, aber weil die Autorin die Fantasy-Welt auch nicht neu erfindet und die eigentliche Handlung überschaubar ist, kann man mit ein bisschen Übung im Genre gut „mitfiebern“. Bedingung dafür ist aber, dass man sich für die (jugendlichen) Charaktere bzw. ihre Entwicklung interessiert. Auch der Schreibstil ist eher einer jungen Leserschaft angemessen, das ist gut lesbar, aber insgesamt ist die Geschichte nicht so komplex wie es etwa J. R. R. Tolkiens Werke sind. „Threads of Power“ ist solide Fantasy für eher junge Leser und hat mich einfach nicht so erreicht wie es Addie LaRue tat, weil es zu sehr fast ausschließlich um die Figuren ging. Deshalb gibt es abgerundete 3,5 Sterne für ein Buch, bei dem jeder selbst entscheiden sollte, ob die Lektüre lohnt.