Ein bißchen Urlaub und viel Chaos

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
kruems Avatar

Von

Das Buch handelt von Clara, Mutter einer vierjährigen Tochter und in einer an sich gefestigten Beziehung mit Andrés, dem Geschäftsführer eines Szene-Restaurants.

Clara hat vor ihrer Beziehung mit Andrés schlechte Erfahrungen in Liebesdingen machen müssen, und ist offensichtlich daraufhin mit ihrer Tochter nach Mallorca ausgewandert, die Vorgeschichte zu diesem Buch findet man in  seinem Vorgänger "Rückflug zu Verschenken". Da ich dieses Buch leider nicht gelesen habe, ist mir die Vorgeschichte nicht bekannt, jedoch ist "Ticket ins Paradies" ein Buch, das eine eigenständigt Geschichte aufweist und demzufolge auch ohne Vorwissen gelesen werden kann.

Aufgrund ihrer Liebe zu Andrés hat Clara ihre Wünsche erst einmal hinten an gestellt und sich noch nicht als Innenarchitektin verwirklichen können; die Chance wird ihr jedoch geboten, als sie im Auftrag von Friedrich, dem Inhaber des Restaurants, mit dessen umgestaltung beauftragt wird.

Leider scheint sich gleichzeitig eine Liebesbeziehung zwischen der neuen Köchin, Maria José, und Andrés anzubahnen, "bewiesen" durch eine einzige Fotografie, woraufhin Clara ohne groß nachzudenken oder etwas zu hinterfragen den nächsten Flieger in ihre Heimatstadt Köln nimmt um wieder zu ihrer Mutter zu ziehen die ihrerseits gerade auf dem Sprung ist um nach Mallorca zu ziehen und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Im weitern Verlauf des Buches tauchen noch eine recht resolute Weight-Watchers Damenclique, Freundinnen von Clara, sowie der Nachtportier und Informatiker Sven auf nebst einigen weiteren Charakteren, die jedoch keinen großen Einfluß auf die Geschichte haben.

Das Buch ist eine recht lose Folge von Ereignissen, ausgelöst von Entscheidungen Claras, die oftmals schwer nachzuvollziehen sind. Sie steckt den Kopf in den Sand wie der Vogel Strauß, daraus ergeben sich ein paar Episoden in Köln, aber was mir bei der Geschichte fehlt, ist wirklich der rote Faden.

Auch die Auflösung des ganzen Chaoses, auf dem das Buch ja basiert, erfolgt eher in einem Nebensatz, da die verantwortliche Person nach zwei Sätzen das Weite sucht. Die Liebe und die Zukunft sind gerettet. Alle sind glücklich und zufrieden, außer den Bösen, und denen gönnt man das ja auch nicht.

Die Geschichte ist locker zu lesen, ein Liebesgeschichte ohne viel Tiefgang, und wie der Titel auch schon verrät: Ein Sommerlesebuch für den Strandurlaub, um ein bißchen die Seele baumeln zu lassen. Leser die eine Geschichte mit Tiefgang wünschen sollten definitiv nach einem anderen Buch greifen.