Gaby Hauptmann enttäuscht - kurzweilig, aber nicht wie gewohnt.

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mysticcat Avatar

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Von Gaby Hauptmann hätte ich mir mehr erwartet - diese Autorin steht für Spannung, Wortwitz und lustige Wendungen in diesem Buch. Im Gegensatz zu anderen Werken von ihr fehlt mir hier komplett die Spontanität in der Handlung - ebenso ist die Protagonistin nicht im gewöhnlichen Schema von Gaby Hauptmann.

Diesmal handelt es sich um die Fortsetzung eines Romans, den ich nicht gelesen habe. Die Hauptperson ist Mutter einer Tochter im Kindergartenalter und erst vor Kurzem von Deutschland nach Mallorca ausgewandert, um ihren neuen Parner bei der Führung eines Lokals zu unterstützen.

Die handlungstragenden Personen bleiben sehr flach (vielleicht ist es besser, wenn man sie aus dem Vorgängerband kennt) und ich kann mir nur mit der neuen Köchin etwas anfangen. Über die anderen Personen (Partner, Mutter, Friedrich, Freundinnen) erfährt man nur so viel, wie es unbedingt für die Handlung notwendig ist, ebenso kommen für die Handlung wichtige Personen vorher im Buch nur kurz vor, und es bietet sich an, hier seitenweise zu überblättern.

Was mich noch genervt hat, ist die "alles wendet sich zwanghaft irgendwie zum Guten" - Mentalität. Meiner Meinung nach hätte man das Buch auch spannend gestalten können, indem man den Haupthandlungsstrang näher ausführt - ich hätte zum Beispiel gerne mehr über die Einrichtung und die Umsetzung gewusst - und die Nebenhandlung mit den Freundinnen und der früheren Freundin der Tochter in Deutschland weggelassen hätte.

Ein Durchschnittlich bekommt das Buch von mir, weil es sich flüssig liest, querlesen verzeiht und ich es trotz der enttäuschenden Handlung nicht aus der Hand legen wollte.